Handshake
Der HDMI-Handshake ist ein Feature der HDMI-Schnittstelle zwischen verschiedenen Multimedia-Geräten. Beim Handshake tauschen mehrere Geräte untereinander Informationen aus, die ihnen die unterstützen Funktionen der anderen Geräte verraten.
Ausgeführt wird der HDMI-Handshake immer dann, wenn ein Gerät in einer HDMI-Kette eingeschaltet wird. Weiterhin können das Umschalten einer Signalquelle, die Änderung des ausgegebenen Signals oder Einstellungen an einem der Geräte einen Handshake zur Folge haben.
Was wird beim HDMI-Handshake ausgetauscht?
Während dem Handshake tauschen die Geräte Informationen aus, die im Wesentlichen ihre unterstützen Features beschreiben. Dazu gehören hauptsächlich:
- unterstützte Bildauflösungen, zum Beispiel FullHD, UltraHD und andere
- unterstützte Tonformate, zum Beispiel Dolby Digital, DTS und die Anzahl der Audiokanäle
- Fähigkeit zur Wiedergabe von 3D-Signalen
- ARC-, CEC- und HDCP-Fähigkeiten
- Fähigkeit zur Decodierung von HDR, Dolby Vision etc.
Der Austausch dieser Informationen bewirkt, dass alle vorherigen Geräte in der HDMI-Kette ihr Ausgabesignal an diese Fähigkeiten anpassen können. Das sind üblicherweise:
- ein AV-Receiver (dem vieles davon egal ist, weil er Audiosignale selbst schon verarbeitet und Bildsignale einfach nur durchschleift)
- ein UHD-Player, der daraufhin sein Ausgangssignal anpassen kann, um dem Ausgabegerät das zu liefern, was es im besten Fall darstellen kann
Wird zum Beispiel ein TV-Gerät mit HD-Auflösung mit einem 4k-Player verbunden, teilt der TV dem Player beim HDMI-Handshake mit, dass seine maximale Auflösung 1920×1080 Pixel beträgt. Der Player könnte zwar die doppelt so große UHD-Auflösung ausgeben, rechnet diese nun aber doch auf HD runter, um dem TV etwas zu liefern, womit er in jedem Fall umgehen kann. Aus diesem Grund kannst du problemlos UHD-Discs auf HD-Beamern ausgeben.
Dass der HDMI-Handshake bei jeder Änderung in der HDMI-Kette erfolgt, kannst du ganz einfach daran erkennen, dass Bild und Ton für ein paar Sekunden weg sind, wenn du ein neues Gerät einsteckst.
Der HDMI-Handshake – Segen und Fluch zugleich
Der HDMI-Handshake ist Ursache vieler Probleme. So gilt zum Beispiel immer das „Vorrecht des Schwächeren“.
- Werden zwei Bildausgabegeräte angeschlossen – etwa ein Beamer und ein Vorschaumonitor – von denen nur der Beamer die Fähigkeit hat, 3D-Bilder zu erzeugen, stellt sich das Wiedergabegerät darauf ein, keine 3D-Inhalte auszugeben, weil nicht alle Konsumenten damit umgehen könnten.
- Werden mehrere Bildschirme mit unterschiedlichen Auflösungen angeschlossen, gewinnt immer die höchste von allen unterstützte Auflösung. Und das ist oft nicht die insgesamt höchste mögliche Auflösung.
- Ähnlich verhält es sich beim Ton. Kann ein Wiedergabegerät zwar Mehrkanal-HD-Ton ausgeben, das andere aber nur Stereo annehmen, wird der Zuspieler auch nur Stereo liefern.
Durch den HDMI-Handshake verursachte Probleme lassen sich in manchen Fällen mit Hilfe eines HDMI-EDID-Managers lösen. Der unterbricht die Meldungskette bewusst und fälscht die Informationen nach Wunsch des Anwenders.