Serie Bass Shaker im Heimkino (Teil 1 2 3 4 5 6)

Bass Shaker: Körperschallwandler für den richtigen Kick im Heimkino-Sessel

Neben Lautsprechern und Subwoofern im Speziellen gibt es eine weitere Art von Schallwandlern, die im Heimkino gute Dienste leisten. Die Rede ist von Körperschallwandlern, besser bekannt als Bass Shaker oder gelegentlich auch Body Shaker. Ihre Aufgabe ist es, den Tiefbass zu nutzen, um den Zuschauer ab und an ein wenig durchzurütteln.

Bass Shaker in der Detailansicht, im Vordergrund die Anschlussklemmen für das Lautsprecherkabel.
Bass Shaker bringen das Heimkino zum Beben. Hier der Reckhorn BS-200i.

Bass Shaker werden mit dem Sitzmöbel verschraubt und versetzen dieses in Schwingung. Das Signal dafür wird aus dem Tiefbass generiert und steht damit im Einklang mit dem Subwoofer. Der Bass ist dadurch nicht nur hörbar, sondern wird auch spürbar

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Wie funktionieren Körperschallwandler?

Im Grunde ist ein Körperschallwandler nichts anderes als ein Lautsprecher-Chassis, bei dem der Magnet schwingt. Dieser wirkt wie eine zum Schwingen gebrachte Masse. Anstatt hier aber durch die große Fläche einer Membran die Luft in Schwingung zu versetzen und so hörbare Schallwellen zu erzeugen, werden die Schwingungen auf den Gegenstand übertragen, mit dem der Körperschallwandler fest verbunden ist.

Das menschliche Gehör beginnt bei etwa 20 Hz, Schallwellen wahrzunehmen. Alles darunter nennt sich Infraschall und ist bestenfalls spürbar. Nun erzeugt ein Körperschallwandler aber auch nicht unbedingt Infraschall, denn Frequenzen unter 20 Hz sind in digitalen Tonformaten gar nicht vorgesehen. Die Vibrationen wirken sich hauptsächlich im Bereich knapp oberhalb der 20 Hz aus.

Ein guter Subwoofer schafft es durchaus, den Boden und eine ganze Sitzreihe zum Beben zu bringen. Das Problem daran ist nur, dass die wenigsten ihre Anlage so weit aufdrehen können. Da wirksame Schallisolierung kaum möglich ist, würden die Nachbarn ziemlich schnell vor der Tür stehen.

Ein Körperschallwandler geht da dezenter vor. Er überträgt die Schwingungen nicht über die ihn umgebende Luft, sondern direkt in das Sitzmöbel. Das ist wesentlich effizienter und – richtige Entkopplung vom Boden vorausgesetzt – im restlichen Haus weniger spürbar.

Die Vibrationen werden von unserem Körper aufgenommen und intern weiter übertragen. Daher der Begriff Körperschall. Schall muss ja nicht zwingend von Luft übertragen werden. Nur übertragen sich in festeren Stoffen eben tiefere Frequenzen besser.

Wie machen sich Bass Shaker bemerkbar?

Das Signal für einen Bass Shaker ist vereinfacht ausgedrückt das selbe, wie für den Subwoofer. Optimal wäre es, nur den LFE-Kanal der Tonspur dafür abzuzweigen. Meistens wird für Bass Shaker aber der zweite Subwoofer-Ausgang des AV-Receivers angezapft. Darin ist nicht nur der LFE-Kanal enthalten, sondern auch die tiefen Frequenzen der anderen Kanäle.

Unabhängig davon wird das Signal für den Bass Shaker nochmals beschnitten. Mit einem Low Pass Filter werden maximal bis zu 40 Hz durchgelassen, damit es nicht bei jeder Kleinigkeit wackelt. Das genügt bei Filmen vollkommen für verschiedene Effekte:

  • Kicks – der wohl beeindruckendste und mächtigste Effekt, weil er kurz und stark sein muss. Wann immer im Film jemand eine übergebraten bekommt, sollst du das in deinem Sessel spüren. Wichtig dafür ist auch das richtige Timing des Signals. Kommt es zu früh oder zu spät, fühlt es sich nicht richtig an.
  • Vibrationen – die treten immer dann auf, wenn Maschinen oder Motoren zu hören sind. Eigentlich sind sie auch das, was bei den meisten Effekten zustande kommt, die keine kurzen Anschläge sind. Hier kommt es auf die richtige Dosierung und gleichmäßige Übertragung an.
  • Flattern – selten aber dennoch interessant sind Effekte, die sich eher in einem Flattern äußern. Im Grunde ist das eine sehr langsame bzw. modulierte Vibration. Ein schönes Beispiel ist der Sprung aus dem Flugzeug in Ein Quantum Trost (auch wenn der Bass in diesem Film ansonsten eine Enttäuschung ist).

Auch bei Musik werden die tiefsten Beats noch richtig gut spürbar.

Die Vibrationen spürst du normalerweise im Gesäß und unteren Rücken. Oft sind auch die Armlehnen und die gesamte Rückenlehne betroffen. Das hängt aber ganz davon ab, wie die Bass Shaker verbaut sind. Ideal ist es, wenn die Vibrationen vertikal erzeugt werden, weil das dem natürlichen Empfinden eher entspricht.

Welche Voraussetzungen gibt es für Bass Shaker?

Damit Bass Shaker einen guten Effekt haben, ist es sehr wichtig, sie richtig zu verbauen. Nur bei korrekter Montage können Sie die volle Energie auf das Sitzmöbel übertragen. Folgende Punkte solltest du dabei beachten:

  • Die Körperschallwandler müssen möglichst massiv mit dem Sitzmöbel oder Podest verschraubt sein. An schwingenden Teilen bringen sie nicht wirklich viel. Notfalls muss ein passendes Brett zur Verstärkung hinzugefügt werden.
  • Die richtige Anzahl der Shaker ist entscheidend. Für welches Gewicht sie ausgelegt sind, erfährst du vom Hersteller. Das Gewicht des Sofas und der Personen darauf ist ausschlaggebend.
  • Das Sofa oder Podest muss gut vom Untergrund entkoppelt werden, damit es schwingen kann und nur wenige Vibrationen auf den Boden überträgt.

Weiterhin ist es entscheidend für den Effekt, welches Signal den Bass Shakern zugespielt wird. Dabei kommt es nicht nur darauf an, wie viel “Dampf” hinter den Shakern ist, sondern auch, wie fein sie abgestimmt werden.

  • Um die Shaker zu befeuern brauchst du ausreichend Leistung. Der Verstärker darf nicht zu klein dimensioniert sein.
  • Extrem wichtig ist außerdem eine tiefe Trennung des Signals. Nur die tiefsten Frequenzen im Bereich von 20 bis höchstens 40 Hz sollten zum Bass Shaker gelangen. Anderenfalls kannst du dich auf dauerhafte Vibrationen einstellen.

Manches davon muss aber individuell abgeklärt werden, da jedes Sofa und jedes Podest anders ist. Deshalb hast du hier viel Raum für eigene Experimente.

Wie sehr lohnen sich Bass Shaker?

Die Frage, ob sich Bass Shaker lohnen, ist berechtigt. Die Anschaffungskosten liegen im unteren bis mittleren dreistelligen Bereich und sollten dafür schon einen gewissen Mehrwert bieten.
Die Meinungen gehen hier von “nie wieder ohne” bis “völlig überflüssig” sehr weit auseinander. Besonders die eher ablehnenden Stimmen können aber viele Gründe haben:

  • ungeeignetes Sitzmöbel
  • falsche Montage
  • ungenügende Anzahl Bass Shaker
  • zu kleiner Verstärker, zu wenig Leistung
  • falsche Trennung des Signals
  • zu stark oder zu schwach eingestellt
  • kein geeigneter Film

Nun sind Bass Shaker ja auch nicht gerade alltäglich, so dass nicht jeder einen Vergleich zwischen verschiedenen Installationen ziehen kann. Wenn man jemanden fragt, ob er es gut oder schlecht findet, weiß er also vielleicht gar nicht, dass es wesentlich besser (oder schlechter) sein könnte.

Das ist ein bisschen wie mit “Tasty Wheat” (in der deutschen Übersetzung “Sex Crispies”) aus dem Film Matrix:

Woher wissen die Maschinen denn, wie “Sex Crispies” schmecken müssen? Vielleicht machen sie sie falsch. Vielleicht schmeckt das, was ich mir unter Sex Crispies vorstelle, in Wirklichkeit wie Hühnchen oder Thunfisch!

“Mouse” in THE MATRIX

Also woher weiß jemand nach seinem ersten Erlebnis mit Bass Shakern, ob das nun gut oder schlecht war?

Jegliche Meinungen sind also mit Vorsicht zu genießen – meine eingeschlossen. Ich habe bisher einige verschiedene Shaker-Installationen getestet und fast alle waren überwiegend positiv.

Im Laufe der Zeit konnte ich aber aus den verschiedensten Meinungen zwei Aussagen immer wieder heraus hören:

  • Die Installation von Körperschallwandlern hat deutlich mehr Spaß gebracht als ein Update auf Dolby Atmos. (Das ist doch mal eine Ansage!)
  • Es wird durchaus erkannt, dass der Effekt gut funktioniert, aber letztlich steht eine persönliche Abneigung gegen das Gerüttel einer dauerhaften Nutzung im Weg.

Nach vielen Filmen mit Bass Shakern hat sich für mich zudem eine Sache ganz klar bestätigt: Der Effekt steht und fällt mit dem zugeführten Signal. Wenn einfach nur das Subwoofer-Signal übertragen wird und keine tiefe Trennung der Bass Shaker erfolgt, ist fast garantiert, dass es in nervigen Dauervibrationen endet.

Schlussendlich ist es eine Frage der Erwartungen. Bass Shaker sind eine Unterstützung für den Subwoofer. Sie sorgen dafür, dass Schall spürbar wird, ohne gleich die Nachbarn zu verärgern. Du solltest hingegen nicht erwarten, durch die Luft geschleudert zu werden.

Ein paar Filme für erste Versuche

Wenn du die Gelegenheit bekomnst, Bass Shaker zu testen, habe ich hier ein paar Filme zusammengestellt, bei denen der Effekt besonders gut rüber kommt.

  • Atomic Blonde – Der ganze Film ist ein riesen Spaß. Besonders schön: als gegen Ende eine unliebsame Person überfahren wird, hat man das Gefühl, mit im Auto zu sitzen.
  • Baby Driver – Sehr interessant für genaues Timing: Schüsse und Musik spielen oft synchron, ein umwerfender Effekt.
  • Ready Player One – Das Rennen zu Beginn des Films haut dich weg. Beim Endkampf wird es stellenweise fast zu viel.
  • James Bond 007: Spectre – Die Anfangsszene hat alles zu bieten, was Bass Shaker können müssen: exaktes Timing beim Beat der Musik, gewaltige Bässe beim Einsturz des Hauses, anhaltende Vibrationen beim Kampf im Helikopter.

Es hängt tatsächlich sehr stark vom Film ab, ob Bass Shaker einen Mehrwert bieten. Bei Komödien und dergleichen passiert natürlich nicht viel. Interessanter wird es, wenn häufig Schüsse fallen. Bei Actionfilmen ist sowieso immer viel los.

Es gibt aber gelegentlich auch Filme, die gehen gar nicht mit Bass Shakern. Interstellar ist so ein Fall. Hier wird permanent mit extremen, lang anhaltenden Bass-Salven gearbeitet, nicht nur in der Musik. Das ist zwar äußerst beeindruckend, sorgt bei den Shakern aber nur für andauernde Vibrationen, die bald lästig werden.

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Bass Shaker sind definitiv eine Erweiterung für das Heimkino, die einen Spaß-Faktor der etwas anderen Art mit sich bringen. Du gewöhnst dich alsbald daran und nimmst es wie selbstverständlich wahr. Dass etwas entscheidendes fehlt, merkst du erst, wenn die Shaker mal ausgeschaltet sind.

Wenn du die Möglichkeit hast, solltest du es bei jemandem testen. Halte aber nicht zu sehr an deinem ersten Eindruck fest. An deinem eigenen Sofa oder Podest kann sich der Effekt anders auswirken. Deshalb: ausprobieren!

Weiter geht es mit einer Anleitung, wie du Bass Shaker am IKEA Poäng Schwingsessel installieren kannst – den wohl beliebtesten Heimkino-Sesseln der unteren Preisklasse.

33 Gedanken zu „Bass Shaker: Körperschallwandler für den richtigen Kick im Heimkino-Sessel

  1. Hallo Bert

    Ich habe selbst auch schonmal einen I-Beam Körperschallwandler genutzt.
    Ich bin weder begeistert noch enttäuscht, habe ihn dann aber letztendlich wieder entfernt. Wenn man kräftige Subwoofer ab 15″ (am besten mehrere) hat und diese auch aufdrehen kann ist das meiner Meinung nach sehr viel besser als diese Body Shaker. Wenn man aber Stress mit den Nachbarn hat sind BodyShaker genial. Ich schalte Nachts immer meine Subwoofer aus und ich hatte dann (durch den Body-Shaker) mehrmals das Gefühl das ich vergessen hätte Sie auszuschalten. Dafür sind diese Körperschallwandler also wirklich gut.
    Allerdings finde ich das ganze Marketing um diese Body-Shaker maßlos übertrieben. “Geschüttelt” wird hier niemand. Das was einem die Werbung verspricht (und das was ich gerne haben würde) nennt sich D-BOX. Kostet leider ein Vermögen aber das schüttelt einen dann auch ordentlich durch und ist ein wirklich genialer Mehrwert. Leider funktioniert das dann aber auch nicht mit dem LFE-Kanal und somit mit jedem Film, sondern es erfordert eine speziell für jeden Film individuell erstellte DBOX-Signalspur und das kostet nochmal extra Geld. Wer das noch nicht kennt sollte es aber unbedingt mal austesten. Es lohnt sich. Gibt ja schon einige DBOX Kinos in Deutschland.
    Vielleicht kannst du ja darüber demnächst auch einen Artikel schreiben.
    https://www.d-box.com/en/find-a-theatre

    Grüße
    Rupert

    1. Hallo Rupert,

      vielen Dank, Deine Meinung zeigt sehr schön, wie unterschiedlich die Ansichten sind. Du schreibst, “geschüttelt wird hier niemand”. Das ist ja genau die Frage, was man als Schütteln empfindet. Das kann für viele schon eine etwas stärkere Vibration sein. Das ist natürlich kein Vergleich zu D-Box Sitzen, aber gerade das ist vielen ja auch schon wieder zu viel des Guten. Es darf halt auch nicht nerven, sondern soll nur den Bass unterstützen.

  2. Hab nur einen der Reckhorn ins Ecksofa verbaut. Konnte das Bassloch in der Mitte des Wohnzimmers sehr gut damit kompensieren. Mittlerweile möchte ich nicht mehr ohne. Filme machen jetzt bei moderater Lautstärke viel mehr Spaß. Mehr Shake sind für mein zugegebenermaßen großes Sofa absolut nicht nötig.

    1. Hi wie groß ist das Sofa und wie schwer ungefähr
      Wieviel Bass Shaker hast du am Sofa verbaut.
      Vielen lieben Dank
      LG Familie Ott aus Bayern

    1. Ich habe einen alten AV Receiver genutzt und den zweiten Subwooferausgang. Die Harmony aktiviert diesen bei Bedarf. Es kommen zwar auch zu hohe Frequenzen durch, die sind aber nicht hör-/spürbar. Das war aber wohl eher Glück.

  3. Hab seit einigen Monaten den Buttkicker Wireless Kit uns muss sagen meine Erwartungen wurden mehr als übertroffen. Lass den Wandler relativ schwach arbeiten, sonst wird es mir zu heftig, gerade bei Spielen aber der Zusatz an “Immersion” ist schon toll.
    Hab den Wandler dabei direkt in meiner Couch eingeschraubt.

      1. “Buttkicker Wireless Kit” dürfte ja leicht zu finden sein. 😉

        Nur die Übertragung des Signals zum Verstärker erfolgt kabellos. Du brauchst trotzdem ein Kabel vom Verstärker zu den Shakern sowie Strom für den Verstärker. Somit macht sich die Idee eigentlich selbst lächerlich.

        1. Gegoogelt hab ich natürlich schon. Hab aber nichts “sinnvolles” gefunden. Daher die Frage.
          Also wenn man so oder so ein Kabel vom AVR zum shaker legen muss, ist die Sache tatsächlich sehr sinnlos.

  4. >>Dass etwas entscheidendes fehlt, merkst du erst, wenn die Shaker mal ausgeschaltet sind.

    Ich habe 4 Reckhorn-Shaker an meine Couch montiert. Das Einpegeln ist recht kritisch. Zu viel und es wirkt störend und unnatürlich, zu wenig und man merkt davon nichts. Wenn die Einstellung passt, dann wirkt alles sehr natürlich. Auch Musik geht überraschend gut damit. Will sie nicht mehr hergeben, auch wenn ich mir vor dem Kauf jedoch mehr erwartet hätte.

      1. Hi, habe den Reckhorn A802 mit Subsonic Filter. Habe einen Marantz 7010. Als erstes habe ich vorm einmessen nur mit dem normalen Subwoofer eingemessen und danach den reckhorn verstärker und die 6 Schallwandler an den Sub 2 angesteckt. Ist das richtig? Habe eine sehr schwere Couch und bin noch nicht recht zufrieden! Habe mir einen Mini Dsp 2×4 geholt und ihn an den reckhorn angeschlossen aber ich muss am avr komplett aufdrehen an der db das überhaupt was raus kommt? Wie muss ich da trennen bei low pass? 32hz wie du angegeben hast? Es sind so viele einstellungen am dsp da komm ich durcheinander. Low pass high pass, lowshelf highshelf gibt es etwas worauf ich achten muss damit ich alles gut abstimmen kann? Lg

        1. Hallo Nikola,

          es würde hier den Rahmen sprengen, mal eben die Einstellungen am minidsp komplett durchzugehen. Du findest aber in diesem Beitrag einen Hinweis auf die Einstellungen an einem anderen DSP, die du im minidsp 1:1 nachbilden kannst.

          Deine Anschlussvariante scheint erstmal richtig zu sein. Geht ja eigentlich auch gar nicht anders. Wichtig wäre erstmal, dass die Shaker rein auf physikalischer Ebene ihre Arbeit ordentlich tun können. Heißt, das Sofa muss überhaupt erstmal wackeln. Die Feineinstellung kommt dann hinterher. Deshalb das minidsp vielleicht lieber erstmal raus lassen.

          Du schreibst, du bist “noch nicht recht zufrieden”. Die Frage ist jetzt also erstmal: Woher kommt das?

          • Sind die Shaker ungünstig am Sofa verschraubt?
          • Ist das Sofa nicht richtig vom Boden entkoppelt?
          • Ist das Sofa vielleicht generell ungeeignet?
          • Sind die 6 Shaker zu wenig für das Sofa? (kann ich mir nicht vorstellen)
          • Sind die Einstellungen falsch oder der Verstärker nicht weit genug aufgedreht?

          Du solltest am AVR den 2. Subwoofer-Ausgang auf 0 dB einstellen können. Wenn der Reckhorn dann direkt angeschlossen ist und die Verkabelung passt, sollte etwas spürbar sein, wenn die Lautstärke am Reckhorn auf etwas über die Hälfte aufgedreht wird.

          1. Vielen Dank für die Antwort. Hatte meine Nachricht gesucht aber iwie nie gefunden:)

            Also mittlerweile trenne ich bei 30hz mit der 48bw und bin recht zufrieden. Vllt habe ich mir die erschütterung sehr stark vorgestellt. Habe auch den high shelf und gain auf 16 und jetzt kommt langsam alles. Normalerweise würde ich direkt den verstärker mit dsp holen aber bei 6 shaker bräuchte ich zwei und das sprengt erstmal alles. Entkoppelt habe ich mit industriepuffer weil ich ne massive Couch habe. Wie gesagt eig ganz zufrieden aber gibt es vllt eine einstellung am dsp wo die nachvibrierung schneller abschwächt? Vielen lieben dank nochmal fürs Antworten

          2. Schneller abschwächen gibt es in dem Sinne nicht, dazu müsste man ja digital das Signal analysieren. Vermutlich wird hier eher das Sofa noch länger mitschwingen. Das ist ja auch ordentlich Masse was da dran hängt.

  5. Hi,

    Wie sieht es mit den Langzeitqualitäten des BS-200i aus? Soweit das jemand schon vermelden kann 🙂

    Denn einer von meinen Shakern musste ich wieder abmontieren, da dieser hörbare Eigengeräusche entwickelte. Er wurde von der Firma Reckhorn sofort ersetzt (großes Lob).

    Gruß Jonas

    1. Kann bisher nichts weiter negatives vermelden. Wenn sie mal längere Zeit im Dauerstress sind (Interstellar, Blade Runner 2049, Ready Player One) kommt es manchmal vor, dass sich der Kleber erhitzt und anfängt deutlich zu müffeln. Dann sollte man ein bisschen weniger Gas geben. Jeder andere Shaker wäre bei diesen Aktionen wahrscheinlich durchgebrannt. Geräusche darf es eigentlich auch nur geben, wenn man es deutlich übertreibt, bis der Magnet anschlägt. Dann ist es auch höchste Zeit, es etwas lockerer angehen zu lassen.

  6. Hallo Bert,

    zum Thema Trennfrequenz habe ich eine gegenteilige Meinung. Ich empfinde es dann mit meinen BS-200i als künstlich, da lange nichts passiert und weit unten auf einmal einsetzt. Kompletter LFE ist bei mir harmonischer. Am liebsten würde ich für den Shaker sogar LFE+main einstellen, das lässt sich bei mir aber leider nicht getrennt vom Sub regeln. Delay einstellen fand ich schwierig bzw. habe ich bisher nur rein subjektiv eingestellt. Ich denke das geht noch besser, weiß aber nicht wie.

    1. Hallo Florian,

      LFE+Main heißt nur, dass die Bassanteile der auf small gestellten Hauptlautsprecher unterhalb der Trennfrequenz nicht nur an den Subwoofer umgeleitet werden, sondern zusätzlich auf den Hauptlautsprechern verbleiben. Da kannst du also keinen Unterschied bei den Shakern merken.

      Wenn du den kompletten LFE-Bereich auf die Shaker lässt, kann das durchaus einen guten Effekt bringen, schließlich sollte es in diesem Kanal ja nur gewollte Tiefbasseffekte geben. Unbrauchbar wird er in den meisten Setups nur dadurch, weil die Trennfrequenzen relativ hoch gewählt werden und so der komplette Dauer-Bass aller anderen Kanäle mit rein panscht. Abhängig von der Installation kann aber auch das gewollt sein. Beim IBeam ist das ja zum Beispiel die Philosophie, lieber alles mitzugeben, selbst deutlich über 120 Hz. Das ist dann mehr so eine Art Körperschall der dauerhaften Art, an die man sich gewöhnt und sozusagen über den Hintern hört. Daran sieht man sehr schön, wie sehr das auch Geschmackssache ist.

      Bezüglich den Delays muss ich mal noch einen extra Artikel schreiben. Das ist eine kleine Wissenschaft für sich.

      1. Danke Bert, wieder was gelernt. LFE+Main hatte ich dann wohl genau falsch verstanden. Mein LFE ist nicht erweitert, alle anderen Speaker sind “Groß” eingestellt. Das mit dem Delay oder gar Phase ist das eigentlich schwierige. Was mir beim manuellen Einstellen geholfen hat war ein Track mit regelmäßigem Bassbeat. Dieser muss dann subjektiv bei Sub und Körperschall synchron sein. Bei mir (BS i200 auf Bodenplatte unter Kinositz) ergibt das ca. 3m mehr Vorlauf (also erhöhter Abstand im Audyssey-Interface) für die Rüttler, damit sie früh genug einsetzen.

    1. Klar kann man. Die Frage ist nur, ob es viel bringt. Matratze und Lattenrost werden sicher viel von der Wirkung nehmen. Du liegst ja praktisch auf einer riesigen Feder, und das ist immer schlecht für Bass Shaker.

    2. Es gibt eine Variante, die ich seit 2 Jahrzehnen bei mir benutze. Unter ein starkes Brett (2cm) klebt man ein passend zugeschnittenes Stück Iso-Matte, wie man es zum Zelten benutzt. Den Bodyshaker befestigt man am Rand auf dem Brett. Das Brett schiebt man unter ein Bein des Möbels. Dabei muss man darauf achten, dass der Bodyshaker möglichst dicht neben das Möbelbein kommt. Wenn man jetzt ein Signal auf den Bodyshaker gibt, ergibt sich durch die Schwingung, die nicht durch die Iso-Matte zum Boden gelangen kann, eine deutlich spürbare Vibration im Möbel. Das kann man natürlich für alle Möbel anwenden. Eventuell muss man ein (oder mehrere) Beine um die Dicke des Brettes und der Iso-Matte einkürzen. Ich nutze diese Konstruktion schon 20 Jahre bei meinem Sofa.

      1. Hallo Martin,

        sozusagen ein Bass Shaker für die Handtasche, den man hier und da mal schnell drunter klemmen kann. Erscheint mir aber ehrlich gesagt wenig sinnvoll, weil:

        1. Du musst das komplette Sitzmöbel vom Boden entkoppeln, damit es vernünftig schwingen kann und sich nichts auf den Boden zurück überträgt – nicht nur einen Fuß.
        2. Das Teil dürfte im Eimer sein, wenn man ein Bein absägt… für nichts anderes mehr zu gebrauchen.
        3. Die Vibration wird nicht optimal und gleichmäßig übertragen.
  7. Guten Tag Herr Kößler,

    ich wollte mich nur für ihre tolle Seite bedanken, die mir viel weiter geholfen hat. Gerade im Bereich der Bass- Shaker, wo man sich sonst die Infos eher zusammen suchen muss.
    Ich betreibe seit 2 Jahren Shaker, und bin von 2 Shakern an einem einfachen Stereo Receiver mittlerweile bei 6 an einem Reckhorn Verstärker mit vorgeschalteten DSP angekommen. Dazu 2 Subwoofer mit Anti-Mode. Ich bin sehr zufrieden, wobei ich nach diversen Tests mit Freunden deutlich höher als von Ihnen empfohlen trenne (75hz mit steiler Flanke). Aber das ist ja Geschmackssache.

    Vielen Dank,

    Gruß Hagen

  8. Hallo, danke für die informativen Inhalte!

    Ich habe nun einen Buttkicker unter das Sofa befestigt an einer Holzplatte Richtung Lehne: ~12mm Stärke, 12cm Breite, 300cm Länge. Das Sofa hat einen Stahlrahmen und 7 Stahlfüsse und ist einigermaßen vom Boden entkoppelt.

    Low-pass ist bei 35Hz, eine leistungsfähige Endstufe ist vorhanden.

    Getestet mit 25-35Hz. Der Körperschalleffekt funktioniert gut, allerdings höre ich den Shaker. Das wummernde Geräusch ist für mich auch hochfrequenter als die 25-35Hz, so dass ich ein nicht gewünschten Resonanzeffekt im Sofa vermute.

    Liege ich richtig, dass ich den Anbau überprüfen sollte? Oder sind oben erwähnte Buttkicker Geräusche zu erwarten und normal?

    Danke.

    1. Hi Matthias,

      ob es bei den Buttkickern eine spezielle Geräuschentwicklung gibt, kann ich leider nicht sagen, da ich die noch nicht im Einsatz hatte.

      Den Aufbau solltest du auf jeden Fall mal prüfen. Ein relativ dünnes Brett auf 300 cm Länge klingt jetzt erstmal nach einer riesigen Feder, was die Effizienz extrem vermindern kann und dadurch natürlich dazu verleitet, weiter aufzudrehen. Das kann dann wiederum dazu führen, dass der Shaker anschlägt (ein Kratzen von sich gibt) oder auch kaputt geht. Das muss also alles richtig aufgebaut sein mit dem Sofa, um die PS auch auf die Straße bzw. in den Hintern zu bekommen.

      1. Danke für die Antwort, ich werde mal etwas in den nächsten Wochen experimentieren mit dem Aufbau.

        Wg. möglichen Schaden nochmal geschaut, es ist sehr fest befestigt, das Brett berührt koppelt auch mit den Stahlrahmen. Beim Hand aufhalten merke ich keine große Federbewegung. Ich vermute daher eine ungünstige Kopplung im Sofa.

        Das praktische ist, ich habe 2 Buttkicker und kann daher an unterschiedlichen Orten befestigen und dann direkt vergleichen.

        1. Hab den Fehler gefunden. Es war ein wohl zu kleiner Luftspalt (<1mm) zwischen Buttkicker Gehäuse und Stahlgerüst. Nach Umbau funktioniert es jetzt besser, es gibt noch Geräusche aber nicht mehr störend und deutlich leiser.

          Eine andere Frage, laut Datenblatt kann der Bassshaker 5Hz, die Frequenzgänge des AVR werden aber nur mit 20-20k Hz angeben. Warum ist das untere Limit 20 Hz, hörbar ist der Bass nicht mehr aber spürbar schon. Liegt es am Ton-Format oder gängigen Endstufen und Leistungsgrenzen?

          1. Was am AVR angegeben wird, ist völlig egal. Das ist nur eine Standard-Floskel. Die Tonformate fangen ja auch angeblich erst bei 20 Hz an, enthalten aber trotzdem Signalanteile darunter. Also lass es einfach laufen. 😊

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