Serie Deckensegel im Heimkino (Teil 1 2 3)

Deckensegel zur Verbesserung der Akustik: verschiedene Bauarten im Überblick

Viele Wege führen zu einer besseren Raumakustik im Heimkino — und einer davon ist besonders lohnend: das Deckensegel. Die Zimmerdecke ist einer der vier wesentlichen Punkte für Erstreflexionen im Heimkino. Die Fläche ist groß und meistens ungenutzt. Damit ist sie der ideale Ort, um Schall zu absorbieren und so den Nachhall im Raum zu verringern.

Deckensegel in einem Wohnzimmerkino
Foto: Matthias Vornholt

Ich gebe Euch heute einen Überblick über den Zweck von Deckensegeln. Wir sehen uns verschiedene Bauweisen an und werfen einen Blick auf deren Vor- und Nachteile. Zwar ist dabei kein Platz für Bauanleitungen, aber das grobe Prinzip sollte sich jeweils erschließen und adaptieren lassen.

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Deckensegel und ihre Funktionen

Der Begriff Deckensegel rührt eigentlich von einem Stück Stoff her, das an der Decke befestigt wird und wie ein Segeltuch durchhängt. Zwar ist meistens ein Stoff zur Kaschierung der eigentlichen Maßnahme involviert, aber ansonsten ist das auch schon alles, was es mit dem ursprünglichen Begriff gemein hat.

Neben seiner eigentlichen Aufgabe kann ein Deckensegel noch weitere Zwecke erfüllen. Bei der Planung geht es also auch darum, die genauen Anforderungen abzugrenzen. Diese sind vom Raum und der bereits vorhandenen Einrichtung abhängig.

Verbesserung der Raumakustik

Die erste und wichtigste Aufgabe eines Deckensegels ist die Verbesserung der Raumakustik. Diese wird mittels poröser Absorber erreicht, die den Großteil der Fläche ausmachen. Alternativ lässt sich ein Deckensegel auch mit Diffusoren kombinieren oder ergänzen. Das kommt ganz darauf an, welchen akustischen Zweck die Maßnahme erfüllen soll.

Deckensegel aus einzelnen Komponenten, teilweise mit Diffusoren ausgestattet.
Foto: Uwe Wentzel

Damit das Deckensegel seine Aufgabe optimal verrichten kann, muss es halbwegs genau am Punkt der Erstreflexion der Frontlautsprecher hängen, der sich mit der Spiegelmethode sehr einfach ermitteln lässt. Zwar sind Absorber auch für die Surround-Lautsprecher nicht unnütz, aber die Front hat als primäre Schallquelle Vorrang.

Wie alle Absorber gegen Erstreflexionen erfüllt ein Deckensegel aber noch eine weitaus wichtigere Aufgabe, als nur den allgemeinen Nachhall zu verringern. Erstreflexionen werden häufig auch als frühe Reflexionen bezeichnet, weil sie sehr früh auftreten, nachdem der Schall den Lautsprecher gerade erst verlassen hat. Der Laufzeitunterschied zwischen Direktschall und reflektiertem Schall ist hierbei sehr gering. Das sorgt für einen unschönen Klang, der entfernt an eine Garage erinnert.

Ein Deckensegel reduziert ganz gezielt diese frühen Reflexionen. Das sorgt für ein wesentlich präziseres Klangbild und verbessert die Sprachverständlichkeit. Messtechnisch lässt sich das sehr gut nachweisen, was ich aber auf einen späteren Artikel verschiebe.

Deckenlautsprecher

Wer auf Dolby Atmos setzt, kann in einem Deckensegel gleich zwei oder vier Deckenlautsprecher unterbringen. Das ist eine praktische Lösung, wenn dicke Boxen an der Decke nicht erwünscht sind. Hinter akustisch transparentem Stoff lässt sich so manches verstecken.

Überhaupt ist Dolby Atmos erst in Verbindung mit einem Deckensegel richtig sinnvoll. In einem Raum mit unbehandelter Decke wird der Schall der Frontlautsprecher oben reflektiert und sorgt so bereits für ein sehr räumliches Klangerlebnis. Fügt man nun einfach nur Deckenlautsprecher hinzu, ist das Ergebnis oft ernüchternd: So viel mehr kommt da gar nicht von oben. Bestenfalls einzelne Effekte sind deutlich den Top-Lautsprechern zuzuordnen.

Ein Deckensegel schluckt die Reflexionen an der Decke und hält so die normale 5.1-Ebene unten, wo sie hin gehört. Dadurch kommen Deckenlautsprecher und die Höhenkanäle von Dolby Atmos erst richtig zur Geltung.

Beleuchtung

Wenn man etwas großflächiges an die Decke hängt, geht dabei meistens der Platz für eine Lampe verloren. Aber mal abgesehen davon, dass man im Heimkino meist keine klassische Deckenlampe made by Baumarkt benötigt, lässt sich eine alternative Lösung in ein Deckensegel integrieren.

Ein großes Deckensegel mit integrierter Beleuchtung.
Foto: Markus Greilinger

Die übliche Vorgehensweise ist dabei, einen abgehängten Rahmen aus Holz zu bauen und darin Deckenspots unterzubringen. Die dafür notwendigen Kabel und Anschlüsse werden unsichtbar oberhalb des Deckensegels untergebracht.

Darüber hinaus bietet ein Deckensegel die Möglichkeit, indirekte Beleuchtung über LED-Stripes unterzubringen. So kommt auch gleich ein wenig Farbe ins Spiel. Damit wird es zur vielseitigen Beleuchtung für alle Situationen.

Sternenhimmel

Ein beliebter Hingucker für ein Deckensegel ist ein integrierter Sternenhimmel. Da es eine relativ große Fläche irgendwie zu gestalten gilt, bietet sich das als zusätzliche Lichtquelle an.

Sternenhimmel gibt es in Form von LED-Lichtfasern zu kaufen. Sie können zum Beispiel hinter dem Bezugsstoff im Absorber integriert werden. Das führt zu einem sehr realistischen Effekt. Aber Vorsicht: das kann in tierisch viel Arbeit ausarten!

Sprachassistent inklusive

Ein Deckensegel wird immer relativ mittig im Raum hängen. Dieser zentrale Punkt ist äußerst sinnvoll, um einen Sprachassistenten unterzubringen, zum Beispiel den Amazon Echo Dot. Umgeben von absorbierendem Material sollte dieser auch besser verstehen, was man zu ihm (oder ihr) sagt. Einzig der eingebauten Lautsprecher dürfte nutzlos werden, aber der ist ja sowieso nicht das Gelbe vom Ei.

Wichtig ist hierbei nur, einen akustisch transparenten Stoff zu verwenden, damit die Spracherkennung nicht leidet. Auf ähnliche Weise lassen sich natürlich diverse andere Gadgets in ein Deckensegel integrieren.

Fertiges Produkt oder Selbstbau?

Wir konzentrieren uns hier auf die wichtigste Aufgabe eines Deckensegels: die Verbesserung der Akustik. Das dürfte auch die meisten Fragen aufwerfen.

Vor jedem größeren Projekt steht die klassische Make-or-buy-Entscheidung. Auch Deckensegel gibt es fertig zu kaufen. Wer handwerklich nicht besonders begabt ist oder einfach keine Lust hat, selbst etwas zu erschaffen, wird froh sein, das zu hören.

Shut up and take my money

Bei fertigen Produkten gibt es geniale und einfache Lösungen, die richtig gut aussehen. Es ist kein Geheimnis, dass diese Lösungen meistens auch ziemlich teuer sind. Das liegt schon alleine daran, dass hier fast ausschließlich Basotect als absorbierendes Material verbaut wird. Wer nach fertigen Produkten sucht, rechnet aber wohl schon damit, dass die ein bisschen mehr kosten. Wenn man seine persönliche Arbeitszeit dagegen hält, geht die Rechnung unter Umständen sogar auf.

Den Preis muss man aber auch im Verhältnis zur Leistung und der benötigten Fläche sehen. Um einen hörbaren Effekt zu erzielen sollte das Deckensegel schon wenigstens eine Absorberfläche von 2 m² aufweisen. Viele Produkte sind gerade mal 60×60 cm groß — mit etwas Glück ist eine Kante länger als 1 Meter. Die meisten Produkte müsst Ihr also gleich viermal oder mehr kaufen.

Weiterhin ist die Stärke des verbauten porösen Absorbers ausschlaggebend für die Wirksamkeit. Die meisten Produkte gibt es bestenfalls in 5 cm Stärke. Das ist besser als nichts — aber warum sollte man die verfügbare Fläche nicht effizienter nutzen, wenn man sie schon vollhängt?

Als weitere Alternative kommt eine Lochplatten-Akustikdecke in Frage. Das ist insbesondere praktisch, wenn die Decke ohnehin komplett abgehängt werden soll, um Beleuchtung oder Lautsprecher zu integrieren. Allerdings haben Lochplatten akustisch einige Schwächen, so dass sie nicht in jedem Fall die erste Wahl sind.

Selbst ist der Mann

Aber wie so oft im Heimkino-Bau erzielt Ihr die besten Ergebnisse, wenn Ihr selbst Hand anlegt. Es macht viel Spaß und Ihr lernt eine Menge über Akustik und Absorption. Ihr könnt Euer Deckensegel individuell an Euren Raum anpassen und alle Gegebenheiten in Eure Planung einbeziehen.

Wohnzimmerkino mit Deckensegel
Foto: Matthias Vornholt

Der wesentliche Vorteil ist aber, dass Ihr deutlich mehr für Euer Geld bekommt. Alleine an den Absorbern lässt sich unheimlich viel sparen, wenn Ihr auf weniger ansehnliche Materialien setzt und diese ansprechend verkleidet.

Das Gute an einem Deckensegel ist ja, dass man die Oberseite nicht sieht und es nur nach unten und zu den Seiten ansprechend aussehen muss. Dafür genügt oft schon ein einfacher Rahmen, dessen Einzelteile im Baumarkt nur ein paar Euro kosten.

Wofür Ihr Euch entscheidet hängt letztlich davon ab, womit Ihr schon Erfahrungen habt und welches Material Ihr gut verarbeiten könnt. Außerdem zahlt es sich aus, Leute zu kennen, die bestimmte Werkzeuge oder handwerkliche Fähigkeiten haben.

Verschiedene Bauarten von Deckensegeln

Die einfachste Variante eines Deckensegels ist wahrscheinlich, ein paar Basotect-Platten an die Decke zu kleben. Nun ja, kann man schon machen, aber sieht eben auch entsprechend langweilig aus. Zudem ist der teure Absorber nach der Behandlung mit Klebeband wohl kaum noch zu gebrauchen.

Ein wesentlicher Aspekt bei der Wirksamkeit von Absorbern ist der Abstand zur dahinter liegenden Wand oder Decke. Wenn der Abstand etwa die Hälfte der Materialstärke entspricht, arbeiten sie am effizientesten. Daher ist es sinnvoll, auch Basotect-Platten mit etwas Abstand aufzuhängen.

Als sehr einfach hat es sich herausgestellt, an 4 Ecken auf der Oberseite je einen Gipskartondübel einzudrehen. Die halten in dem bröckeligen Schaumstoff ziemlich gut. In die Dübel können Schraubhaken eingedreht werden sowie ein passendes Gegenstück in die Decke. Bei Bedarf kann auch noch eine Kette oder ein Seil für mehr Abstand zwischengehängt werden.

Absorber mit Stoff bespannen

Deckensegel mit blauem Stoff bespannt, in ausgefallener Wellenform.
Foto: Samuel Frenz

Basotect und ähnliches formstabiles Material lässt sich auch gut mit Stoff bespannen. Der Stoff wird einfach um die Vorderseite gelegt und von hinten mit Stecknadeln im Basotect befestigt. Dabei muss er gut gespannt werden.

Der Stoff verliert die Spannung wahrscheinlich mit der Zeit etwas. Deshalb ist diese Methode nur bedingt für Wandabsorber geeignet. An der Decke ist es aber kein Problem, da der Stoff ggf. leicht durchhängt und sich ungleichmäßige Wellen deshalb gar nicht erst bilden dürften.

Schon kommt die Frage auf: Welchen Stoff kann man verwenden, um Absorber zu kaschieren? Muss es ein spezieller Akustikstoff sein?

Nein, nahezu jeder Stoff geht. Auf dicke, relativ steife Stoffe mit glatter Oberfläche solltet Ihr verzichten, weil diese den Hochton schon wieder reflektieren können. Ansonsten ist es aber egal, ob bereits der Stoff den Schall absorbiert, oder erst der Absorber dahinter. Hochton wird eventuell schon vom Stoff absorbiert, Mittelton und alles dazwischen spätestens vom Absorber. Das Ziel ist in beiden Fällen erreicht.

Akustisch transparente Stoffe sind nur erforderlich, wenn Ihr damit einen Lautsprecher verdeckt — oder das Mikrofon eines Sprachassistenten. Hier muss das komplette Frequenzspektrum ungehindert hindurch gehen.

Sichtbares Basotect mit Rahmen

Wie oben angedeutet kann man Basotect auch einfach sichtbar lassen. Von allen porösen Absorbern ist dieses Material noch eines der ansehnlichsten. Basotect gibt es mittlerweile auch in fast allen Farben. Die Ränder sind häufig gefast.

Dreiteiliges Deckensegel mit Aluminiumrahmen.
Foto: Holger Selig

Trotzdem macht es viel mehr her, wenn das Deckensegel eine gewisse optische Abgrenzung zur Decke hat. Deshalb baut man am besten einen Rahmen, in den der Absorber von oben eingelegt wird. Das kann ein einfacher Rahmen aus Aluminium-Winkeln sein, die ordentlich auf Gehrung zugesägt wurden.

Die Befestigung an der Decke erfolgt ebenfalls wieder durch Schraubhaken. Auch hier bietet es sich an, etwas Abstand zur Decke zu halten.

Einer der wesentlichen Vorteile dieser Konstruktion ist, dass sie sehr leicht ausfällt. Das ist vor allem dann wichtig, wenn der Raum nur über eine Rigips-Decke oder eine anderweitig abgehängte Konstruktion verfügt.

Deckensegel in massiver Bauweise

Die aufwendigste Form eines Deckensegels hat zugleich nämlich den Nachteil, dass sie sehr schwer werden kann. Wenn einige Meter Holz verbaut werden, kommen schnell mal 50 bis 100 kg auf die Waage. Das lässt sich nur an ausreichend tragfähigen Decken befestigen, zum Beispiel Stahlbetondecken.

Ansonsten bietet die massive Bauweise aber wohl die meisten Möglichkeiten. Die eingangs erwähnten Funktionen wie Beleuchtung, Sternenhimmel, Lautsprecher oder andere technische Spielereien lassen sich hier uneingeschränkt verbauen. Bei der oben gezeigten Leichtbauweise ist oft bestenfalls noch ein LED-Streifen für indirekte Beleuchtung möglich.

Konstruktion eines massiven Deckensegels aus verschiedenen Holzarten.
Foto: Markus Greilinger

Auf dem Bild sieht man sehr schön, wie ein Grundrahmen für Abstand von der Decke sorgt. Eine von unten befestigte Abdeckung bietet Platz für Deckenspots und hält zugleich eine Außenkante, die den Blick auf die Technik versperrt und die Basis für indirekte Beleuchtung darstellt. Der Absorber ist großflächig im Inneren untergebracht.

Das Ergebnis seht Ihr schon weiter oben. Konstruktionen dieser Art haben sich zu einer Art Standard-Aufbau etabliert, der gerne immer wieder erfolgreich kopiert und abgewandelt wird. Hier findet Ihr eine Bauanleitung für ein massives Deckensegel.


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Kurz zusammengefasst

  • Deckensegel dienen vornehmlich zur Verbesserung der Raumakustik. Das wird durch den großflächigen Verbau von Absorbern erreicht.
  • Weiterhin lassen sich in ein Deckensegel Beleuchtung, Sternenhimmel, Lautsprecher und andere technische Finessen integrieren.
  • Fertige Lösungen sind schnell installiert, kosten dafür aber deutlich mehr. Sie absorbieren oft nicht annähernd so viel Schall, wie auf der selben Fläche möglich wäre.
  • Der Selbstbau ist deutlich aufwendiger, bietet dafür aber erheblich mehr Möglichkeiten zum kleineren Preis.
  • Bei einfachen Konstruktionen werden Basotect-Platten an die Decke gehängt. Diese können mit einem Rahmen versehen sein und sollten möglichst etwas Abstand zur Decke halten.
  • Die massive Bauweise aus Holz bietet die meisten Möglichkeiten und bringt insbesondere die integrierte Beleuchtung am besten zur Geltung.

34 Gedanken zu „Deckensegel zur Verbesserung der Akustik: verschiedene Bauarten im Überblick

  1. Hallo Bert,
    wär eine Akustikspanndecke mit enstprechendem Aufbau darüber wohl auch zielführend? Ich stelle mir vor, dass man so eine unauffällige Lösung realisieren könnte um nicht zuletzt den WAF zu erhöhen.

    Grüße, Jens

    1. Hallo Jens,

      du meinst wahrscheinlich sowas mit Lochplatten. Da gibt es ja unzählige Systeme. Pauschal kann man das nicht beantworten.

      In der Regel sind diese Decken auf Verbesserung der Sprachverständlichkeit ausgelegt. Im Heimkino will man gezielter und breitbandiger dämmen. Lochplatten reflektieren zu viel im Hochton.

      Es ist sicher wirkungsvoll und bei Weitem besser als nichts, wenn es wohnraumtauglich bleiben soll. Besser wären aber möglichst offen verbaute Absorber.

  2. Hallo Bert,
    Ich überlege ein Deckensegel in meinem Heimkino anzubringen, wieviel Abstand muss zwischen Decke und Deckensegel sein?
    Angenommen ich hätte 10 cm, dann gäbe es es zwei Varianten 10cm absorber direkt an die Decke oder 5 cm Abstand und dafür 5 cm Absorber?
    Danke für deine Anwort im Voraus.
    Beste Grüße
    Stefan

    1. Hallo Stefan,

      da muss überhaupt kein Abstand hinter den Absorber, wenn du das nicht willst. Abstand bewirkt nur, dass er etwas tiefer wirkt. Sowohl ein 5er als auch ein 10er würde durch Abstand verbessert. Allerdings genügt es, wenn der Abstand nur ungefähr der Hälfte der Absorberstärke entspricht. 50/50 ist also nicht gleich gut wie 100/0. Wohl aber ist 80/20 nahezu identisch mit 100/0. Letztendlich geht es bei Abstand einzig und allein um Materialersparnis. Bei Sonorock ist das egal, weil billig – also einfach voll machen.

  3. Hallo Bert,

    Wir haben uns zu Hause mit einem 5.1 System eingedeckt.
    Wir haben eine Deckenhöhe von ca 310cm und hinter der Couch hängt weder ein Bild noch Regal oder dergleichen.
    Man hört auch einen leichten Hall wenn man sich da etwas lauter unterhält.

    Bei Amazon gibt es viele Bilder zu kaufen, welche Akustikbilder heißen und für 90 € bei über 2m² Fläche auch preislich ok wären (zB. : Hochleistungsschallabsorber Schallschutz Vlies Leinwand Akustikdämmung).

    Meine Frage ist, bringen diese Bilder einen Mehrwert im Heimkinobereich, denn ein Bild an die Wand bringen wäre für uns wohnliche die beste Option.
    Oder kann ich auch “einfach” ein gerahmtes/bespanntes Bild kaufen und dann den Zwischenraum mit “Schaumstoff” auskleiden?

    1. Hallo Anders,

      diese Bilder bringen so gut wie nichts. “25 mm schallabsorbierende Holzfasterplatte” – was soll an einer Holzfaserplatte großartig absorbieren? Die ist viel zu hart dafür. Sehen aber schön aus. 🙂

      Der Eigenbau, wie du ihn beschreibst, bringt allerdings noch weniger. Ein Bild muss auf Stoff gedruckt sein, der trotz Druckfarbe möglichst schalldurchlässig bleibt. Nur dann kannst du einen Absorber aus wirksamem Material dahinter verstecken.

  4. Hallo Bert,
    wie dick sollte das Absorbermaterial im Deckensegel sein, wenn Platz keine Rolle spielt? Und welches Material verbaue ich dann am besten, auch z.B. Sonorock?
    Vielen Dank schon mal!

      1. Hallo Bert, der Vollständigkeit halber die Frage und zum Verständnis, wenn ich jetzt aber z. B. nur 8cm nutzen wollte (oder kann) für Material, sollte ich dann eher zum Termarock (z. B.) greifen oder auch dann noch Sonorock?

      2. Hallo, ich hätte in Erwägung gezogen, dass ich 2 matrazen als deckensegel verwende, da sie günstig waren und ich sie mit stoff bespannen kann und relativ einfach aufhängen kann. Spricht da etwas dagegen? Oder ist die Schallleistung von einer matraze so schlecht, dass es sich nicht auszahlt? Lg flo

        1. Hallo Flo,

          das lässt sich leider nicht beantworten. Es gibt die unterschiedlichsten Matratzen und die akustischen Eigenschaften können sehr verschieden sein. Grundsätzlich sind sie aber vor allem sehr schwer und nicht für diesen Zweck optimiert. Kauf dir ein Paket Rockwool Sonorock in 10 cm Stärke, das funktioniert einfach und kostet nicht die Welt.

  5. Hallo Bert,
    ich habe mir für mein Deckensegel, was ziemlich groß wird (2x3m), Segeltuchstoff bestellt. Dieser ist zu 50% aus Baumwolle und 50% Polyester mit einem Gewicht von ca. 200g/m².
    Ist dieser Stoff überhaupt geeignet (Durchlässigkeit)?
    Kann ich den auf der Größe überhaupt noch richtig spannen, damit er nicht durchhängt, bzw. hast du das Tipps?
    Vielen Dank!
    LG, Frank

    1. Hallo Frankie,

      das kann ich so genau leider nicht beurteilen. Mach einfach einen Sprechtest. Halte den Stoff einlagig straff nah vor’s Gesicht und sag was. Wenn du das Gefühl hast, dass du wie gegen eine Wand redest, ist der Stoff nicht so gut, weil er dann wohl reflektiert. Er darf halt nicht sehr glatt und gleichzeitig fest sein.

      200 g/m² ist schon ne Nummer. Durchhängen wird er da zwangsläufig, aber wenn er sauber gespannt ist, wird man das nicht unbedingt sehen.

      Alternativ kannst du ihn auf mehrere Rahmen verteilen und diese aneinander setzen.

      1. Hallo Bert,
        vielen Dank für deine Antwort, hast du einen Tipp, woher bekommst du deinen Stoff? Ich brauche ihn in ca. 240cm Breite, das ist das Problem, die meisten Anbieter, die ich zumindest bislang gefunden habe, sind die Stoffbahnen standardmäßig 140cm breit. So kam ich dann auf das Segeltuch….

        1. Also zunächst mal:

          woher bekommst du deinen Stoff?

          Hihi, witzig. 😉

          Du kannst einfach die ersten 5 Treffer bei Google abklappern, wenn du nach Stoff suchst. Ich schau mich auch einfach nur bei den üblichen Verdächtigen unter den Stoff-Shops um. Bahnen mit > 160 cm Breite sind tatsächlich selten. Aber die Shops haben meistens eine separate Kategorie für Überbreite.

          Versteif dich aber besser nicht komplett darauf. Es hat auch durchaus einige Vorteile, wenn du normale Größen nimmst und deine Verkleidung auf mehrere Rahmen aufteilst. Ich würde das heute wahrscheinlich so machen.

          1. ok, danke…
            ja. ok, ist mir gar nicht aufgefallen….mit dem Stoff 🙂

            Problem ist, dass ich den Rahmen schon komplett gebaut habe, hatte also sozusagen den zweiten Schritt vor dem ersten gemacht…

          2. Okay, vielleicht findest du eine Lösung, diesen Rahmen nicht wie geplant zu verwenden, sondern noch einen dünneren “Abdeckrahmen” oben drauf zu setzen. Ich könnte das bei mir zum Beispiel machen, weil der Teil mit dem Stoff in der Mitte vertieft ist gegenüber dem Rand. Ist jetzt schwer zu erklären.

            Vielleicht lassen sich 2 Stücke zusammen nähen und die Naht mit einer Leiste kaschieren.

            Ansonsten kannst du vielleicht eine Art Patchwork aus verschiedenen Stoffen nähen lassen, wenn du jemanden mit entsprechender Begabung kennst.

            Oder dann eben doch ein bisschen suchen oder mal nach einem richtigen echten Stoffladen Ausschau halten. Das Angebot ist zwar überall gleich, weil die 160 cm einfach gesetzt sind, aber die haben dann vielleicht doch noch ihre Quellen.

  6. Moin Bert ,
    meine Front-LS stehen rund 2,90mtr auseinander, vor der 4,80 breiten Wand meines ca. 18qm Raums . Du schreibst daß das Deckensegel mindestens 2qm haben soll …..Ich nehme an das diese 2qm pro Lautsprecher gedacht sind ?
    Das wäre bei mir fast die gesamte Deckenbreite……
    Oder wäre es eh sinnvoll die Segel längs zum Speaker zu montieren .
    Gruß Horst

    1. Hallo Horst,

      nö, ist nicht pro Lautsprecher gemeint. Du musst halt schauen, dass du die Reflexionspunkte der Lautsprecher an der Decke möglichst gut abdeckst (L+R+C) und so um diese Punkte herum eine durchgehende absorbierende Fläche bildest. Die Reflexionspunkte findest du mit der Spiegelmethode raus.

  7. Hallo Bert,

    Ich mache mir gerade Gedanken zur akustischen Optimierung unseres Wohnzimmerkinos. An der linken Seite ist ein großes Fenster und somit lassen sich hier kaum akustische Maßnahmen einbauen, nach rechts öffnet sich der Wohnraum zum Essbereich. Hier gibt es also keine Erstreflexionen. Nun spiele ich mit dem Gedanken, ein Deckensegel einzubauen. Dazu habe ich aber eine grundlegende Frage. Ich besitze Atmos Aufsatzspeaker, die auf den Front Standlautsprechern platziert sind. Ist hierfür nicht gerade die Erstreflexion der Decke erforderlich und würde ich mit dem Segel gar die Funktionsweise der Atmos Speaker beeinträchtigen?

    Vielen Danke für deinen Input im Voraus!

    Grüße
    Jens

  8. „In einem Raum mit unbehandelter Decke wird der Schall der Frontlautsprecher oben reflektiert und sorgt so bereits für ein sehr räumliches Klangerlebnis.“

    Aber heißt das denn dann im Umkehrschluss nicht, dass ein Deckensegel bei einer 5.1 Anlage nicht sinnvoll ist, weil es das räumliche Klangerlebnis verschlechtert?

    1. Hallo Steffen,

      gute Frage. Das könnte man jetzt schlussfolgern. Letztendlich ist es so, dass ein Deckensegel auch bei 5.1 mehr Vorteile für den Klang bringt, als man im Gegenzug vielleicht an Räumlichkeit verliert. Letztendlich reflektiert (“verräumlicht”) ja auch der Bereich außen herum noch sehr stark, also der “Rand des Raums”.

  9. Hallo Bert, ich bin durch Lars Mette von Hollywoodzuhause auf YouTube darauf gekommen, mir meine 4 Subwoofer in ein Deckensegel einzubauen. Laut Herr Mette benötigt man min. 40cm nötig. Das kann ich realisieren. Hast du Tipps für den Einbau der Subwoofer zwecks Entkopplung? Das wirkt ja dann wie ein SBA. Ich würde das dann alles mit einem minidsp aufeinander abstimmen.

      1. Weil der ja auch Händler ist und ich es unpassend finde einen Händler um rat zu fragen ohne etwas bei demjenigen zu kaufen. Dachte vielleicht kannst du mir da helfen bzw. Anregungen geben. Da du ja schon so gute Tipps auf dieser Seite gibst. Ist auch übrigens wirklich sehe gute Arbeit was du da machst. Hut ab!

  10. Interessante Artikeln, ich habe die Seite über Suche für Deckensegel usw gefunden.

    Ich habe einen neuen Anbaukeller (etwa 4.3m breit, 5.3m lang, 2.4m hoch). 4x 5cm Sound-Absorbers (80x180cm) von einem altem Hotel kommen auf den Seitenwände. Ich habe vor, 10cm Steinwolle oder Glasfaser aufs ganze vordere Wand (hinter der Leinwand) zu installieren, sowohl “x” qm Deckensegel. Boden wird mit Teppich verlegt.

    Kann ich einfach metall Trockenbauprofil fürs Deckensegel und Wand hinter der Leinwand benutzen (mit 5cm Abstand zum Wand wenn es geht)? Ich würde Stoff-bespannte Keilrahmen als Abdeckung benutzen.

    Wieviel Fläche sollte ich mit Deckensegel installieren, von etwa 23 qm? Vielleicht ist die ganze Fläche zuviel. Die Reste würde ich weniger behandelt lassen (vielleicht auch wie es jetzt ist, Rohbeton, falls es mit meinem Aesthetik passt).

    1. Hallo Dave,

      das geht ja schon sehr stark in Richtung “umfassendes akustisches Konzept”. Das kann ich dir hier in den Kommentaren so auf die Schnelle nicht einfach so abnicken. Kann man schon alles irgendwie so machen. Aber es hört sich stark danach an, als wäre da noch einiges an Luft nach oben.

      Deckensegel auf jeden Fall nicht vollflächig, sondern → Reflexionspunkte beachten!

      Eventuell entscheidest du dich ja dafür, in den Heimkino Praxis Club zu kommen. Dort können wir dir bei so einem doch etwas umfangreicheren und materialintensiven Projekt sehr gut weiterhelfen.

      1. Hallo Bert,

        Danke – ich habe noch nicht mein Zimmer fertig (Keller steht noch im Rohbau Zustand gerade), aber überlege das Club wenn’s soweit ist und mein Raum-Design wirklich anfängt.

        VG,
        Dave

        1. Hallo Dave,

          es ist super, dass du dich deshalb rechtzeitig meldest. Hol dir gerne oben auf der Seite einen Telefontermin, damit wir herausfinden können, ob der Club wirklich das Richtige für dich ist.

  11. Hallo Bert,

    danke für die vielen Infos!
    Was hältst du von Deckensegeln und Wandbildern aus Moos und anderen natürlichen Materialien?
    Eine Grafik, die die Absorptionswerte gegenüber der Schallfrequenz anzeigt, findet sich hier (xb-acoustics. de/produkt/mossbild-kreis/). Bedeutet das, dass sie nur eingeschränkt (zum Beispiel nur für Stimmen) nutzbar sind?

    Schöne Güße
    Max

    1. Hallo Max,

      der Absorptionskoeffizient liegt durchgehend bei deutlich < 0,6 – damit ist das nicht für eine ernsthafte Akustikbehandlung zu gebrauchen. Sicher nicht schädlich und besser als nichts, wird aber definitiv keinen hörbaren Unterschied machen.

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