Serie Bauanleitung für ein Deckensegel (Teil 1 2 3 4 5 6)

Die Module des Deckensegels zusammen bauen

Wir bauen ein Deckensegel mit Absorbern und Beleuchtung. Nachdem die Planung abgeschlossen ist, bauen wir in diesem Teil der Serie alles zusammen. Zuletzt haben wir die Abmessungen berechnet und das notwendige Holz dafür im Baumarkt zusägen lassen.

Wenn Ihr ganz neu eingestiegen seid, solltet Ihr Euch unbedingt auch die Grundlagen zu Deckensegeln durchlesen.

Alles fügt sich zusammen

Bevor Ihr den ganzen Spaß nun zusammenschrauben könnt, braucht Ihr noch ein paar Winkel und jede Menge Schrauben. Die Winkel sollten eine Seitenlänge von 40×40 nicht überschreiten, damit noch genug Platz für die LED-Stripes bleibt. Für die Befestigung an der Decke sowie von Rahmen 3 an Rahmen 1 gehen auch schmale, längere Winkel, wobei auch hier die Seitenlänge nicht größer als 60 mm sein darf, damit man sie später nicht sieht.

Eine Bohrschablone erleichtert die gleichmäßige Positionierung der Winkel.

Die Winkel dienen als erste Fixierung der Bretter untereinander. So richtig dolle halten sie die Konstruktion nicht zusammen. Das ist mit ein paar kurzen Holzschrauben, die nicht länger als 16 mm sein sollten (2 mm kürzer als die Stärke des Holzes), auch gar nicht möglich. Die eigentliche Festigkeit entsteht durch lange Schrauben, die jeweils durch ein Brett in die schmale Seite eines anderen geschraubt werden. Damit wird das Holz richtig aneinander gezogen, bis kein Spalt mehr bleibt.

Verschiedene Winkel bekommt Ihr natürlich auch im Baumarkt oder im Eisenwarenhandel. Im Baumarkt kostet so ein Winkel aber schnell mal 1 €, was in der Summe ganz schön ins Geld gehen kann. Haltet stattdessen mal Ausschau bei Euren regionalen Supermärkten und in deren Onlineshops. Dort gibt es immer wieder mal Heimwerker-Bedarf, wo eine 8er-Packung Winkel gerade mal so viel kostet wie 2 Stück im Baumarkt — Schrauben inklusive.

Für die eigentliche Befestigung habe ich sogenannte Terrassenschrauben verwendet, die sich in jeder Hinsicht als praktisch erwiesen haben (mal abgesehen davon, dass ich sie in Massen von einer alten Terrasse übrig hatte).

Montage

Die Verstrebungen von Rahmen 2 können absurde Muster bilden, wenn dadurch Stabilität garantiert wird und die Absorber nicht zerteilt werden müssen.

Wenn alles an Ort und Stelle ist, kann es losgehen. Rahmen 1 ist der einfachste, also solltet Ihr damit beginnen. Danach folgt Rahmen 2, der den Anspruch nur minimal steigert. Zuletzt bitte Rahmen 3 aufbauen, bei dem Ihr die Übung von den ersten beiden brauchen könnt.

Zuerst verschraubt Ihr die Holzteile mit Hilfe der Winkel. Ganz genau müssen die nicht sitzen, so lange sie nicht völlig krumm in der Ecke hängen. Ich habe mir aus einem Reststück Holz eine Bohrschablone gebastelt, die sehr hilfreich war. Wichtig ist bei diesem Schritt nur, dass die Stoßkanten schon perfekt sitzten.

Tipp: Legt Euch vorher alle Bretter zurecht, messt ihre Länge nach und beschriftet sie mit der Längenangabe und einer eindeutigen Nummer, die sich im ausgedruckten Bauplan wiederfindet. So vermeidet Ihr es, die falschen Bretter miteinander zu verschrauben.

Wenn Eure Wahl auf Naturholz gefallen ist, werdet Ihr jetzt bemerken, dass sich dieses gegen Euer Vorhaben wehrt. Es verzieht sich bzw. ist immer irgendwie leicht krumm. Spätestens beim Schließen eines Rahmens hilft nur noch rohe Gewalt. Ist das Holz aber einmal verschraubt, habt Ihr nicht mehr viel zu befürchten.

Wenn die ersten Verbindungen mit Winkeln fixiert sind, kommt das eigentliche Festschrauben in die schmalen Seiten der Bretter dran. Das sollte in 3 Schritten erfolgen, bei denen Ihr den Umgang mit dem Akkuschrauber perfektionieren könnt.

  1. Vorbohren: am besten mit einem Bohrer, der etwas dünner als die verwendeten Schrauben ist, zum Beispiel 2,5 mm. Ihr bohrt fast so tief, wie die Schrauben lang sind. Haltet ca. 2 cm Abstand zu den Rändern der Bretter, versucht genau die Mitte zu treffen und bohrt so gerade wie möglich.
  2. Senken: die Schraubenköpfe müssen komplett im Holz verschwinden, damit Ihr sie verspachteln könnt. Die Bohrlöcher anzusenken hilft dabei und schont im nächsten Schritt das Holz. Übertreiben müsst Ihr es nicht, die Schraube erledigt den Rest. Ihr braucht einen Senker dafür.
  3. Schrauben: Das erledigt sich nach Schritt 1 und 2 praktisch von alleine. Aber denkt immer daran: Nach fest kommt ab. Nicht zu stark anziehen, sonst spaltet sich das Holz eventuell.

Die Stirnseiten der Bretter solltet Ihr mit 2 Schrauben verbinden. Wenn Ihr die längeren Strecken von Rahmen 3 verbindet — Unterseite mit Kante — genügt eine Schraube alle 40 cm, oder nach Bedarf.

Wenn Ihr alles richtig gemacht habt, sind die einzelnen Holzteile fest miteinander verschraubt und das Holz ist nicht durch zu viel Zug gerissen oder gesplittert.

Löcher für die Deckenspots bohren

Spätestens wenn Rahmen 3 fertig montiert ist (gerne aber auch schon bevor ihr damit beginnt) müssen noch die Löcher für die Deckenspots gebohrt werden. Dazu benötigt Ihr eine Lochsäge. Für nahezu alle gängigen Deckenspots sind Löcher mit 68 mm Durchmesser erforderlich. Es gibt genug Spielraum. Eine entsprechende Lochsäge ist eine gute Investition, weil der Durchmesser der selbe ist, wie zum Beispiel für Hohlwanddosen.

Die Löcher müssen in die Mitte der Bretter, die für die Unterseite von Rahmen 3 vorgesehen sind. Sofern die Spots direkt an die Ecken sollen, muss der Abstand zum Ende des Bretts der Hälfte seiner Breite entsprechen.

Tipp: Auch hier hilft wieder eine Bohrschablone aus einem Reststück der Bretter. Darauf könnt Ihr bequem die Mitte anzeichnen und einen Markierungspunkt bohren.

Wenn Ihr über einen Bohrständer verfügt und das Brett nicht zu sperrig ist, um es darin einzuspannen, ist jetzt der richtige Zeitpunkt, ihn zu nutzen. Ansonsten geht das aber auch sehr gut mit einer ruhigen Hand und einem kräftigen Akkuschrauber. Achtet auf eine stabile Unterlage, auch wenn die Arbeit wohl auf dem Boden stattfinden dürfte.

Ihr bohrt von der später sichtbaren Unterseite des Bretts hin zur nicht sichtbaren Oberseite, wo wahrscheinlich etwas Holz absplittern wird. Am Anfang bohrt Ihr eher langsam und konzentriert Euch darauf, gerade zu bleiben. Gegen Ende gebt Ihr Vollgas und übt etwas mehr Druck aus, um schnell zum Ende zu kommen, bevor das Loch ausleiert. Keine Sorge, wenn das Loch offensichtlich krumm wird — das wird man später nicht mehr sehen können.

Tipp: Da Ihr zweifellos die Holzreste vom Baumarkt mitgenommen habt, könnt Ihr vorher zur Übung ein paar Probelöcher bohren.

Verbindungen schaffen

Wenn alle drei Rahmen fertig montiert sind, bleibt eine letzte Sache, bevor es an die Oberflächenbehandlung geht. Die Verbindungspunkte zwischen den einzelnen Rahmen müssen vorgebohrt bzw. vormontiert werden. Dies ist die erste und bis zur Fertigstellung letzte Gelegenheit, alle Rahmen zusammenzufügen und das Deckensegel in einem Stück zu begutachten.

Dazu legt Ihr nun also alle drei Rahmen ineinander. Zuerst kommt Rahmen drei nach unten (wie er später auch an der Decke hängen wird), darauf Rahmen 1 und dort hinein Rahmen 2.

Das ist der richtige Zeitpunkt, um die spätere Ausrichtung der Rahmen festzuhalten. Gerade bei Naturholz gibt es schöne Seiten und weniger schöne Seiten. Überlegt Euch jetzt, wie herum das Deckensegel hängen wird und schreibt das mittels entsprechender Markierungen mit Bleistift auf das Holz. Auch Rahmen 1 und 2, die nur teilweise oder gar nicht sichtbar sind, passen in der einen oder anderen Richtung vielleicht besser zusammen. Auch diese werden markiert, sobald sie perfekt ausgerichtet sind.

Tipp: Notiert Euch Fixpunkte im späteren Raum und schreibt diese auf die jeweiligen Seiten der Rahmen. Fenster, Türen, Fernseher, Sofa oder Kamin sind gute Fixpunkte.

Denkt daran, welche Stellen später lackiert werden, und schreibt Eure Markierungen woanders hin. Vergesst auch nicht, zu vermerken, wo oben und unten ist — zum Beispiel durch einen Pfeil.

Jetzt braucht Ihr noch vier Abstandhalter, mit denen Ihr Rahmen 1 um genau 1 cm nach oben versetzen könnt. Denn wie aus dem Bauplan (Teil 1) hervor geht, hängt Rahmen 1 ohne Abstand an der Decke, während Rahmen 2 etwa um 1 cm nach unten versetzt ist. Sägt Euch am besten aus dem Restholz 4 Stücke mit genau 1 cm Stärke ab und legt diese unter die Ecken von Rahmen 1.

Jetzt richtet Ihr alle 3 Rahmen zueinander aus. Im Idealfall ergeben sich rundherum überall die selben Abstände. Aber gerade bei Naturholz kann das ja leicht variieren. Orientiert Euch an den Löchern für die Deckenspots: diese dürfen nicht erheblich von Rahmen 1 verdeckt werden. Rahmen 2 richtet Ihr innerhalb von Rahmen 1 so aus, dass der Spalt rundherum einigermaßen gleich groß ist. Jetzt gilt es, die Rahmen zu fixieren.

Rahmen 3 ↔ Rahmen 1

Winkel halten das gesamte Unterteil (Rahmen 3) an Rahmen 1 fest.

Auf die später nicht sichtbare Oberseite von Rahmen 3 schraubt Ihr die Winkel auf, mit denen dieser an Rahmen 1 befestigt wird. Sie liegen dicht an Rahmen 1 an, werden aber noch nicht mit diesem verschraubt. Auch vorbohren ist nicht nötig. Für den Moment verhindern sie nur ein Verrutschen von Rahmen 1.

Die Winkel sollten jeweils ungefähr bei ¼ der Länge von Rahmen 3 befestigt werden. Das dürfte ca. 30 cm von einer Ecke von Rahmen 1 entfernt sein.

Rahmen 1 ↔ Rahmen 2

Holzdübel halten Rahmen 2 innerhalb von Rahmen 1 fest.

Rahmen 2 wird im Inneren von Rahmen 1 mittels Holzdübeln festgehalten. Statt der üblichen Holzdübel für Möbelbau könnt Ihr auch einfach einen Holzstab nehmen und diesen in ca. 7 cm lange Stücke zersägen. Das ist länger als richtige Holzdübel und hat den Vorteil, dass diese so ca. 1 cm herausstehen können, um sie leichter wieder zu entfernen.

Die Löcher müssen unterhalb der Außenkante liegen, damit man sie später nicht sieht. Aus diesem Grund müsst Ihr zwangsläufig von innen nach außen bohren. Die Löcher werden also in einem Rutsch durch Rahmen 2 und 1 hindurch gebohrt und sofort mit einem vorbereiteten Holzdübel gegen Verrutschen gesichert. Die Größe des Lochs sollte 0,5 mm mehr als der Außendurchmesser des Dübels sein. Das ist für den Moment etwas locker, wird sich aber auszahlen, wenn die fertigen Rahmen später an die Decke kommen.

Wie viele Befestigungspunkte Ihr jeweils benötigt, hängt natürlich von den Ausmaßen des Deckensegels ab. Als groben Richtwert solltet Ihr einen Befestigungspunkt pro umlaufenden Meter setzen.


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Nun könnt Ihr die Holzdübel wieder entfernen. Die Winkel an Rahmen 3 bleiben angeschraubt. Die Rahmen könnt Ihr wieder separieren und nun der Reihe nach weiter verarbeiten. Darum kümmern wir uns im nächsten Teil.

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