Seit es so gut wie keine Videotheken mehr gibt, habe ich mich mit dem Ausleihen von Blu-rays per Postversand arrangiert. Dafür nutze ich seit einigen Jahren Videobuster als verlässlichen Anbieter. Durch die verschiedenen Verleihpakete lässt sich der Postumlauf der Filme beeinflussen. Dieser Beitrag beschäftigt sich damit, wie du möglichst viele Filme zum besten Preis per Postversand ausleihen kannst.

Ich wollte immer möglichst viel aus dem monatlichen Festbetrag für den Filmverleih herausholen, bei dem Filme je nach Verfügbarkeit und Priorität von der persönlichen Leihliste ausgewählt werden. Das ist das Kerngeschäft und der Sinn jeder Postversand-Videothek. Mit den verschiedenen anderen Angeboten wie VoD-Streaming oder Verleih auf Bestellung („aLaCarte-Verleih“) beschäftige ich mich hier nicht weiter, weil es hier ggf. Festpreise gibt, die sich nicht beeinflussen lassen.
Zur Erinnerung, wie Videobuster funktioniert: Du legst online eine Liste mit allen Filmen an, die du sehen willst. Einen davon bekommst du per Post zugeschickt und kannst ihn so lange behalten, wie du willst. Wenn du den Film gesehen hast, schickst du ihn im selben Umschlag zurück. Nach Eingang der Rücksendung bei Videobuster wird kurze Zeit später der nächste Film von deiner Liste an dich rausgeschickt. Deine Möglichkeiten, auf die Auswahl des nächsten Films einzuwirken, sind begrenzt.
Verleihpakete und Preise
Die Verleihpakete bei Videobuster staffeln sich wie folgt – und man kann annehmen, dass das bei anderen Anbietern sehr ähnlich aussieht:
Verleihpaket | Preis/Monat | zusätzliche Lieferungen |
---|---|---|
2 Filme pro Monat (2 gleichzeitig) | 5,99 € | 3,99 € |
4 Filme pro Monat (2 gleichzeitig) | 9,99 € | 2,99 € |
1er Flatrate (1 Film gleichzeitig) | 12,99 € | — |
2er Flatrate (2 Filme gleichzeitig) | 22,99 € | — |
Ich gebe nur die monatlichen Preise für ein 12-Monats-Abo an, da mir die Einzelmonate nicht relevant erscheinen. Da alle Preise monatlich zu entrichten sind, lassen sich die Kosten pro Film relativ einfach berechnen. Normale Verleihpakete haben weitestgehend fixe Preise, wenn man davon ausgeht, dass die Höchstzahl der Filme pro Monat immer erreicht wird.
2 Filme pro Monat | 5,99 € | 3,00 € pro Film |
4 Filme pro Monat | 9,99 € | 2,50 € pro Film |
Das sind in etwa die Preise einer klassischen Videothek – mit dem Unterschied, dass du die Filme hier länger behalten darfst, ohne mehr zu bezahlen.
Bei den Flatrates variiert der Preis pro Film jedoch mit der Anzahl der Filme, die pro Monat durch das Nadelöhr Post passen.
1er Flatrate | bei 8 Filmen | 1,62 € pro Film |
12,99 € / Monat | bei 6 Filmen | 2,16 € pro Film |
bei 4 Filmen | 3,24 € pro Film | |
2er Flatrate | bei 16 Filmen | 1,43 € pro Film |
22,99 € / Monat | bei 12 Filmen | 1,91 € pro Film |
bei 8 Filmen | 2,87 € pro Film |
8 Filme pro Monat – das sind fast 2 pro Woche. Das musst du bei Postversand erstmal schaffen! Das geht nur, wenn du einen Film gleich an dem Tag anschaust, an dem er im Briefkasten lag, und du ihn gleich am nächsten Tag zurück schickst.
Bei der 2er-Flatrate ist es noch schwieriger, die 16 möglichen Filme pro Monat auszukosten, weil du dazu beide gelieferten Filme noch am selben Tag ansehen müsstest.
Ein Film braucht nach Einwurf in einem Briefkasten einen Tag für den Rückweg. Es vergeht ein weiterer Tag, bis ein neuer Film auf den Weg gebracht wird und noch ein Tag auf dem Versandweg. Im besten Fall hast du nach 3 Tagen den nächsten Film im Briefkasten.
Nur eine kleine Verzögerung, und die Rechnung geht nicht mehr auf. Es verschiebt sich alles, der Sonntag kommt dazwischen, und schon hattest du nur eine Lieferung pro Woche. In den Monaten mit vielen Feiertagen sind solche Verzögerungen vorprogrammiert, weil dann bei Post und Videobuster an zusätzlichen Tagen nichts passiert. So werden aus den 8 Filmen pro Monat ganz schnell 4–6.
Das Problem mit der Flatrate
Ich wohne in einer Gegend, wo die Post schon lange versucht, Kosten zu sparen. Montags wird die normale Briefpost hier gar nicht mehr ausgetragen. Das war nicht allzu tragisch, da die Filme meist nur Dienstag + Freitag oder Mittwoch + Samstag zugestellt wurden.
Dennoch kam es im letzten Jahr vermehrt zu Verzögerungen um einen zusätzlichen Tag, deren Ursache nicht so richtig zu erklären war. Die Filme wurden zwar pünktlich angekündigt (und demnach wohl auch abgeschickt), kamen aber trotzdem erst am übernächsten Tag an. Am Ende hatte ich einen Zustand erreicht, bei dem ich dauerhaft höchstens 5 Filme pro Monat schaffte (2,60 € pro Film) – und das, obwohl ich mich schon ins Zeug legte und jeden Film noch am selben Abend einlegte.
Es bestand also immer ein gewisser Druck, den aktuellen Film gleich anzusehen – selbst wenn ich mal keine so große Lust dazu hatte. Der Drang, möglichst viel aus dem ohnehin bezahlten Monatsbeitrag herauszuholen, war größer.
Verleihpakete gewechselt: 4 Filme pro Monat + Zusatzlieferungen
Das wurde mir dann irgendwann zu blöd, wegen der Trägheit der Post einen geringeren Gegenwert für mein Geld zu bekommen. Man muss ja auch sehen, wo man bleibt.
Also wechselte ich versuchsweise die Verleihpakete: Weg von der Flatrate, hin zu „4 Filme pro Monat (2 gleichzeitig)“. Der Grundpreis ist hier rund 3 € günstiger gegenüber der Flatrate. Die 2 Lieferungen pro Monat gehen locker durch die Post. Das beste aber: Ich kann mir auch mal ein paar Tage Zeit lassen, bis ich beide Filme anschaue.
Nun gibt es bei Videobuster aber noch die Option „Flex-Belieferung“, die sich in den Einstellungen aktivieren lässt. Ist das geschehen, passiert folgendes:
- Für den laufenden Monat bekommst du deine 2 Sendungen mit je 2 Filmen zugeschickt.
- Wenn die zweite Rücksendungen noch deutlich innerhalb des bezahlten Monats wieder bei Videobuster eingeht, wird automatisch eine weitere Sendung mit 2 Filmen auf den Weg gebracht.
- Für diese zusätzliche Sendung werden mit der nächsten Abrechnung 2,99 € zusätzlich abgezogen.
- Das geht so lange weiter, wie du die Filme noch vor Ablauf des laufenden Abrechnungsmonats zurücksendest.
Mit einer zusätzlichen Sendung pro Monat bist du preislich wieder auf dem Niveau der 1er-Flatrate, hast dafür aber garantiert 6 Filme bekommen (2,16 € pro Film), für die du dir aber deutlich mehr Zeit lassen kannst.
Du musst dich auch nicht mal großartig anstrengen, um mit noch einer zusätzlichen Lieferung auf 8 Filme pro Monat für 15,97 € zu kommen – womit wir bei einem Preis von 2,00 € pro Film wären. Und das nenne ich mal wirklich fair, in Anbetracht der Zeit, die ich mir für die Filme lassen kann.
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Fazit: Alles hängt von der Post ab
Die beschriebene Vorgehensweise ist natürlich nur für „Vielgucker“ interessant. Wenn du zwei Filme pro Woche garantiert schaffst, lohnt sich das schon. Wer sein Heimkino seltener nutzt, macht mit dem kleinsten Paket nichts falsch.

Die Flatrates sind nur noch dann zu empfehlen, wenn die Postzustellung in deinem Wohnort wirklich astrein funktioniert:
- die 1er-Flatrate ist der beste Kompromiss, wenn du jeden Film noch am Tag der Zustellung anschaust
- die 2er-Flatrate ist wirklich Hardcore und spielt ihren Nutzen nur dann aus, wenn du 2 Filme am Tag des Posteingangs ansiehst
In allen anderen Fällen sind die 4 Filme pro Monat zuzüglich „Flex-Belieferung“ die beste Wahl: Reichlich Zeit, ein locker zu schaffendes Pensum und sehr moderate Zusatzkosten (1,50 € pro Film), wenn du noch Zeit für mehr hast.
Höchste Zeit also, dich bei Videobuster anzumelden und Filme von der guten, alten Scheibe zu schauen.
Hallo Bert,
ich war ein rieeesen Love Film Fan, über mehreren Jahren, bis es eingestellt wurde. Videobuster ist mir einfach zu teuer.
Wo ich wohne gibts die Möglichkeit für nur 20€ im Jahr aus der Stadtbibliothek alles zu leihen. Filme (3D, 4K, Blu-ray), Games, Bücher, Zeitschiften etc. Vll sollst du mal in deiner Umgebung nach so einer Möglichkeit schauen.
Gruß Daniel
Das mache ich bereits. 🙂 Die Bibliothek ist inzwischen meine beste Quelle für alle Filme, die ich nicht kaufen will. Mit etwas Glück bekommt man sogar einige neue Filme.
Eine weitere Idee ist es, einfach 2 Mal das 4/Monat Paket zu buchen.
Dann kann man die Lieferzeit praktisch halbieren, weil ja während man eine Sendung bekommt, die andere schon auf dem Weg zurück ist.
Besser als flat denke ich