Aus einer Garage im Keller des Hauses entsteht in Eigenleistung ein Heimkino mit außergewöhnlicher Optik. Diesen Traum hat sich Sören mit dem SASA Plex im Jahr 2021 gemeinsam mit uns verwirklicht.
Heimkino mit Mehrkanal-Sound ist seit der Jahrtausendwende sein Hobby, erzählt uns Sören im ersten Gespräch. Bisher konnte der Informatiker seinen Traum vom Heimkino aber immer nur im Wohnzimmer halbwegs ausleben. Nach dem Kauf eines älteren Hauses bot sich aber endlich eine Chance auf einen eigenen Kinoraum.
Wie bei älteren Häusern oft üblich, war die Garage direkt in das Haus integriert. Da Sören keine wirkliche Verwendung dafür hatte, sollte sie zum Schauplatz für das Projekt seines Lebens werden. Zuerst stand natürlich eine komplette Entkernung an, um den größten Dreck zuerst hinter sich zu bringen.
Das Garagentor wurde ausgebaut und zugemauert. Weil hier ein kleiner Technikraum entstehen sollte, war ein schmales Fenster angebracht, das im eigentlichen Kino nicht weiter stören würde.
Das andere Ende der Garage grenzte an einen Öltank-Raum, der nach einem Wechsel der Heizungsanlage nicht mehr für seinen ursprünglichen Zweck gebraucht wurde. Die Trennwand wurde herausgerissen und so die Garage um gute 2 Meter verlängert – mehr Platz für akustische Maßnahmen.
Übrig blieb ein altes Fenster, das stillgelegt wurde, sowie der ursprüngliche Zugang zum Öltank-Raum in Form einer halbhohen Tür. Die verbleibende Nische ließ sich gut für eine Art offenen Wandschrank nutzen, der Sörens Kinotrophäen beinhaltet – darunter seinen alten analogen Filmprojektor.
So ergab sich letztendlich eine nutzbare Raumgröße von 300×700×220 cm, zuzüglich der kleinen Nische vorne. Genug Platz, für ein Traumkino.
Der Umbau zum Heimkino
Die Front wurde für ein 2×2 Single Bass Array ausgebaut und bot so auch gleich die Möglichkeit, die vorhandenen Frontlautsprecher hinter der Leinwand zu verstecken; immer im Hinblick auf die Möglichkeit, die Komponenten auch später noch auszutauschen.
Im hinteren Bereich wurde als Gegenpol dazu eine Trennwand eingezogen, die zugleich den Technikraum abtrennt und Platz für weitere Lautsprecher bietet. Das Podest für die zweite Sitzreihe baute Sören ganz pragmatisch aus aus Paletten.
Um die relativ geringe Raumbreite nicht noch weiter zu strapazieren, sollten die Seitenwände nicht großflächig abgehängt werden. Hier entschied sich Sören für Baumwollputz als das Mittel der Wahl – und legte damit gleich die spätere Farbe des Heimkinos fest.
Der auffällige Blauton wurde in den hinteren Bereichen des Raums, wo nicht mit Lichtreflexionen von der Leinwand zu rechnen ist, zusätzlich mit einem Glitzereffekt versehen – hier machte seine Tochter von ihrem Mitbestimmungsrecht Gebrauch. Mit Baumwollputz sind solche Effekte in beliebiger Stärke problemlos möglich. Das Ergebnis kann so manchem Sternenhimmel locker Konkurrenz machen.
Die zusätzlichen Verkleidungselemente im Farbton der Kinosessel dienen gleichermaßen zur direkten und indirekten Beleuchtung und zur Aufhängung der Surround-Lautsprecher.
Technik
Im Bereich Technik war es Sören wichtig, die vorhandenen Komponenten – soweit sinnvoll – vorerst weiter verwenden zu können. Alle baulichen Maßnahmen im Raum wurden so realisiert, dass ein späterer Austausch jedoch ohne größere Probleme möglich sein würde. Schließlich entwickelt sich jedes Heimkino weiter.
An der Front spielen die Jamo S 628 Standlautsprecher in Kombination mit dem Jamo S 62 CEN als Center in vertikaler Aufstellung. Die zum ursprünglichen Set gehörenden Jamo S 801 bedienen jetzt versteckt die Surround-Back-Kanäle, während sie seitlich aus Platzgründen von den Dali Oberon On-Wall ergänzt werden.
Die Höhenebene ergänzt das System zu 7.1.4 durch vier Dali Alteco C-1 – es deutet sich also bereits an, welcher Marke die Jamo zukünftig weichen müssen.
Das SBA wurde mit 4 Cinema Basic S2 Subwoofer-Bausätzen mit Dayton Audio DC380-8 Treibern umgesetzt. Für die nötige Leistung sorgt eine t.amp Quadro 500 DSP Endstufe. Unterstützt wird der Tiefbass zusätzlich von mehreren Reckhorn BS-200i Bass Shakern an einem Reckhorn A-800 Verstärker.
Als Schaltzentrale für das SASA Plex dient ein Arcam AVR11 mit einer Arcam PA720 Endstufe. Das nahezu Wandfüllende Bild wirft ein Sony VPL-VW270ES auf eine WS-Spalluto-Leinwand mit integrierter Maskierung in 266 cm Breite. Als Abspielgeräte kommen der Reavon UBR-X100 sowie die Zappiti Neo und Apple TV zum Einsatz.
Das SASA Plex hat bereits viele schöne Filmabende mit Familie, Freunden oder im Alleingang hinter sich. Mit der ausgefallenen und nicht alltäglichen Farbkombination ist es zu einem echten Hingucker und Unikat abseits des Heimkino-Mainstreams geworden.
Man sieht deutlich, dass sich auch Sörens Frau in die Kinogestaltung eingebracht hat – frei nach dem Motto: Hinter jedem erfolgreichen Mann steht auch eine starke Frau. So wurde das eigene Heimkino zu einer wirklichen Familienangelegenheit.
Wenn du auch eine ungenutzte Garage oder einen ähnlich ausgefallenen Raum zu einem Heimkino umbauen möchtest, melde dich für ein unverbindliches Gespräch bei uns, damit wir wie bei Sören deine Fragen und Unsicherheiten beseitigen können und so dein Projekt zu einem vollen Erfolg machen.
Hier kannst du unser Podcast-Interview mit Sören anhören und so noch mehr über die Entstehung des SASA Plex erfahren:
Und hier siehst du das Kino-Intro, das zu Beginn einer Vorstellung mit Gästen abläuft:
Wow, tolles Intro! Wo bekommt man sowas? Ich meine:
– Sprecher
– Tonuntermalung (mit allerlei 3D Soundeffekten nehme ich an)
– Video
Und vor allem: was kostet sowas?
Hallo Dietmar,
vielen Dank erst einmal für das große Lob!
Sicherlich kann man sich diese Art von Intros professionell erstellen lassen. Wie aber so vieles bei meinem Heimkino, wurde auch dieses Intro von mir selbst erstellt, natürlich unter Zunahme einiger Tools.
Die 3D Videoerstellung wurde mit Adobe Premiere und Adobe After Effects realisiert. Für die Tonuntermalung gibt es freie, sowie auch kostenpflichtige, Sound Bibliotheken.
Bei dem Sprecher hatte ich das große Glück, diesen von einem Heimkinoforum zu kennen, in welcher er den von mir gewünschten Text eingesprochen hat.
Also wie Du siehst, hat mich dieses Intro nur Zeit gekostet und natürlich Lizenzgebühren, welche aber sowieso angefallen wären, da die Software auch für andere Zwecke genutzt wird.
Ich hoffe ich konnte Dir vorerst weiterhelfen.
Grüße Sören
sieht super aus!! Habe da ein paar Fragen:
– Wie sind denn die Maße des Raums?
– Wie groß ist denn die Leinwand und wie ist der Abstand zur ersten Reihe?
– wo sind denn die Back Lautsprecher versteckt?
– Wie ist denn der Ton für die zweite Reihe?
– im Intro steht 7.1.4… hast du nicht 7.4.4 😉
Hi Jonathan,
der Raum ist im Wesentlichen 300x700x220 cm groß, hat aber noch die eine oder andere kleine Spezialität. Die Leinwand ist 266 cm breit. Sitzabstand kann ich dir gerade nicht genau sagen, aber du kannst Kontakt zum Besitzer bei uns im Heimkino Praxis Club aufnehmen. 🙂
Die Back-Lautsprecher sind in der Rückwand versteckt. Wie bei jedem Heimkino ist die 2. Reihe nicht so gut wie die erste (jeder Platz außer dem Referenzplatz ist immer leicht im Nachteil), aber dennoch sehr passabel.
Und 7.4.4 gibt es eigentlich nicht. Es gibt immer nur einen LFE-Kanal. 😉