Es geht immer wieder das Gerücht um, dass alle Lautsprecherkabel gleich lang sein sollten. Zumindest immer die der beiden Lautsprecher eines Paares: Front, Surround, Surround-Back usw. Ich erkläre hier kurz, woher diese Annahme kommt, und warum sie falsch ist.
Hier und da kommt die Befürchtung auf, es könne sich negativ auf den Klang auswirken, wenn die Kabel der Front-Lautsprecher (Center eingeschlossen) nicht alle gleich lang sind. Dann beruhigt meistens erstmal jemand damit, dass man das ja mit der Einstellung der Abstände zwischen Lautsprecher und Hörposition am Receiver korrigieren könne. Das ist völliger Quatsch.
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Da Strom annähernd mit Lichtgeschwindigkeit fließt, ist der Laufzeitunterschied von ein paar Metern bestenfalls rechnerisch nachzuweisen. Das kann man weder messen noch hören. Eine Korrektur des Abstands im AV-Receiver ist zu diesem Zweck also keine gute Idee. Gleiches gilt, wenn Euer Receiver noch die Angabe einer Zeitverzögerung in Millisekunden erfordert.
Unterschiedliche Kabellängen haben jedoch Auswirkungen auf die Signalstärke, da sich der elektrische Widerstand des Kabels mit zunehmender Länge stärker bemerkbar macht. Je länger das Kabel, desto mehr geht vom Signal verloren. Es wird in erster Linie leiser. Wenn der Receiver also etwas korrigieren müsste, dann nur die Lautstärke eines Kanals. Der Kanal mit dem längeren Kabel muss theoretisch lauter ausgegeben werden, damit am Lautsprecher der selbe Pegel ankommt.
Bevor AV-Receiver sich im Heimbereich richtig durchsetzten, hatten einfache Stereo-Verstärker noch nicht die Funktionalität eingebaut, für jeden Kanal separat die Lautstärke zu korrigieren. Da gab es bestenfalls den Balance-Regler, mit dem man den Ton zwischen links und rechts verschieben konnte. Man kann also sagen, dass es früher sinnvoll war, gleiche Kabellängen anzustreben, um die Finger vom Balance-Regler lassen zu können. Heute könnte der AV-Receiver das wie gesagt ganz einfach korrigieren – wenn es denn überhaupt notwendig ist, denn …
… auch bei einem Längenunterschied von drei bis fünf Metern, hört man in der Regel noch nichts davon. (Wenn man einen Unterschied hört, ist es viel wahrscheinlicher, dass eines der Kabel nicht richtig angeschlossen ist.) Der Signalabfall durch den Kabelwiderstand wirkt sich aber besonders bei dünnen Lautsprecherkabeln aus. Solche wurden ebenfalls früher häufiger eingesetzt, als man noch keinen so großen Wert darauf gelegt hat.
Bei den heute empfohlenen Kabelquerschnitten von 2,5 mm² oder mehr, müsste man einen ziemlich großen Längenunterschied haben, um etwas davon hören zu können.
Als Daumenregel gilt daher: gleiche Kabellängen ja, wenn man
- sehr dünne Lautsprecherkabel verwendet und
- der Verstärker nicht die Möglichkeit bietet, jeden Kanal separat zu korrigieren.
In allen anderen Fällen: nein. Spart Euch die überflüssigen Meter.
Viel mehr solltet Ihr darauf achten, dass die Lautsprecherkabel richtig angeschlossen sind, weil man dabei wirklich Fehler machen kann, die hörbare Auswirkungen haben.
Hallo kannst du mir einen guten av reciver empfehlen so um 500 Euro und boxen. Sollte der reciver oder die boxen besser sein mfg
Ich empfehle nicht so gern, weil wenn’s Dir nachher nicht gefällt, bin ich schuld. 😉
Lautsprecher sollte man probehören, da sind die Unterschiede einfach zu groß, um sich auf Empfehlungen zu verlassen. Als Receiver habe ich schon immer Yamaha und war immer sehr zufrieden. Da gibt es genug in Deiner Preisklasse.
Besser oder schlechter sollte da nichts sein. Das ist eine Kette, und die ist bekanntlich immer nur so stark wie ihr schwächstes Glied. Deshalb sucht man sich eine ausgewogene Mischung raus.
Mit jener Mutmaßung bin ich nicht d’accord. Selbstverständlich ist der Längenunterschied von Strippen auf den Zeitintervall auswirkend, das kann man hören, positioniert man die Schallwandler nahe zueinander. Des Weiteren ist es Nonsens, zu behaupten, dass die Ionen mit annähernd der Lichtgeschwindigkeit durch die Strippen wandern, ergo 10%, was in 30.000 km/s resultiert, denn nicht einkalkuliert ist, dass die Erde aus Atmosphären besteht, in unserem Fall die Troposphäre, die fünfte und somit dichteste aller, wodurch die Interaktion und Bedingung das höchstmögliche Ausmaß nimmt, demzufolge groß ist das Beharrungsvermögen in den elektrischen Leitern, welche durch ihre große Masse eine entsprechende Selbstinduktivität besitzen. Dass Ionen annähernd mit Lichtgeschwindigkeit reisen können ist unumstritten, jedoch gilt diese Gesetzmäßigkeit in den Weiten des Vakuums. Phononen, woraus das Licht besteht, wandern mit 200.000 bis bestenfalls 300.000 km/h durch die unseren Lichtwellenleiter, wohingegen die Ionen selbst auf kurzen Strecken kaum mehr als 100.000 km/h erreichen, also entsprechend groß ist die Dimensionierung zu 10% der Lichtgeschwindigkeit im Vakuum, geschweige denn 300.000 km/s.
100.000 km/h = 0,000036 sec/m
Selbst wenn ein Kabel nun 10 Meter länger ist als das andere — glauben Sie wirklich, dass Sie den Unterschied von rund 0,4 Nanosekunden hören können? Wow!
Wenn man das mal mit der Schallgeschwindigkeit gegenrechnet, kommt man ziemlich schnell darauf, dass es einen weitaus größeren Effekt hat, einen Lautsprecher um einen Zentimeter zu verschieben. Einen noch größeren Effekt könnte es haben, einfach den Kopf ein wenig zu drehen.
Nichts für ungut — und danke für die Klarstellung zur Physik. Aber selbst wenn ich mir die Geschwindigkeit von elektrischen Signalen mit viel Pessimismus kleiner rechne, komme ich auf ein Ergebnis, bei dem jede andere Veränderung im Raum einen größeren Unterschied ausmacht.
Hallo Bernd,
ich glaub bei deiner Rechnung hat sich der feher-Teufel ein geschlichen
Laut Rechnung sind es nicht 0,4 ns sondern 0,4 ms
Also 360us, dass wäre schon ne ganze Menge! Wenn man einen Kopfhörer auf setzt und eine Seite eines (mono)Signals um 350us verzögert hat man schon einen sehr deutlichen Richtung Effekt.
Aber natürlich rechnet man auch nicht mit 100.000 km/h für die Impuls fort Pflanzung… pro Sekunden passt der zahlenwert schon eher
Grüße André
Keine Ahnung, was ich da vor 4 Jahren oder so mal gerechnet habe. Ist auch völlig Wurscht! Du hörst den Unterschied nicht. Ende der Geschichte. Diese ganzen Diskussionen, ob man irgendwelche Verzögerungen aufgrund der Kabellänge hört, sind einfach nur sinnlos.
ja… Aber ein Audiophiler hört alles! Da darf das Kabel auch gerne mal 5000€ kosten!
Elektronen fließen ca. mit Lichtgeschwindigkeit, aber auch nur dann wenn kein Kupfer der Leiter ist, denn dann fließen die Elektronen nur mit nem halben Meter pro Sekunde. Funktioniert wie ein Rohr mit Tennisbällen. Wir haben nur sofort einen Impuls weil vorne ein Ball rausfällt wenn wir hinten einen hineinwerfen. Im Kabel hat der Impuls ca. 2/3 Lichtgeschwindigkeit.
Der beliebte Tennisball-Vergleich erklärt es immer wieder sehr gut.
Laufzeitunterschiede machen, wie rechnerisch gezeigt wurde, so gut wie nichts aus. Das ist definitiv der falsche Ansatz.
Man sollte aber die Unterschiede bei den Gesamtwiderständen im System Kabel+Lautsprecher betrachten. Da die Impedanz frequenzabhängig ist, ergeben sich geringfügige und frequenzabhängige Lautstärkenunterschiede zwischen den beiden Lautsprechern, was sich durchaus auf das Klangbild auswirken kann und von einem feinen Ohr wahrgenommen werden kann. Die Effekte sind umso grösser, je grösser der Unterschied der Kabellängen und je geringer der Kabelquerschnitt ist.
Freuen können sich diejenigen, welche über ein Durchschnittsgehör verfügen, denn sie hören es kaum und brauchen deshalb weniger Geld auszugeben.
Danke für die ausführlichere Erklärung, woher die (tatsächliche hörbaren) Lautstärkeunterschiede genau kommen. Ein AV-Receiver kann die zum Glück wieder ausgleichen — obwohl das bei Kabeln mit ausreichendem Querschnitt gar nicht nötig sein dürfte.
2/3 der Lichtgeschwindigkeit?
Ich dachte es wären 1/3 der Lichtgeschwindigkeit.
… was soll’s! Macht ohne hin keinen Unterschied im hifi Bereich
Danke Herr Kößler für Ihre Ausführungen. Jedoch hats mich einwenig gestört, dass durch Sie die landläufige Meinung der Strom fließe in Kabeln mit Lichtgeschwindigkeit, wieder bestätigt wird. Ein Signal (als bestimmte Spannungswerte) kann sich mit annähernd Lichtgeschwindigkeit durch den Leiter ausbreiten, weil sich die freien Elektronen im Leiter beim Anlegen einer Spannung, vom Leitungsanfang bis Ende, alle auf einmal gleichzeitig ausrichten. Dieses Phänomen nutzt man zum Codieren von Informationen aus und überträgt so blitzschnell Signale vom Sender zum Empfänger über eine Leitung. Die freien Elektronen fließen dabei im Leiter vom Minuspol zum Pluspol (der Elektronenmangel hat), da sie jedoch mit den zahlenmäßig weit überlegenen Elektronen die fest im Gitter sitzen immer wieder kollidieren, verringert sich ihre Fließgeschwindigkeit auf wenige Meter/Stunde. Das ist für viele Leute hier nicht interessant, aber Sie hätten schreiben können dass sich das Audiosignal mit fast Lichtgeschwindigkeit durchs Kabel fortsetzt und nicht der Strom.
Vielen Dank für die technische Ergänzung. 🙂
Ich schreibe das bewusst nicht in aller Ausführlichkeit und technischer Korrektheit. Es würde die meisten Leute nur verwirren und tut eigentlich auch gar nichts zur Sache. Fakt ist: das Signal kommt schneller an als ein geölter Blitz, weshalb die Kabellänge keine hörbare Auswirkung auf die Verzögerung hat. Die physikalischen Einzelheiten wurden auch schon weiter oben in den Kommentaren erörtert.
Sehr schöner Bericht und gut erklärt.
Schmunzeln musste ich allerdings bei den Kommentaren 😉
ICH HABE VRSTANDEN!
Ich, habe, für mein Heimkinosystem nicht die gleichen Kabel vom gleichen Hersteller. Für die Frontlautsprecher bin ich dann hingegangen und habe dass ganze Spiel an Meter rechts und links ausgemessen. Musste ja wissen welche Länge ich vom Verstärker bis am Lautsprecher brauchte. Nun da ich zum Center nur ein kurzes Kabel benötigte habe ich das natürlich bei der Gesamtlänge berücksichtigt. Dann habe ich auch berücksichtigt, dass es nicht zu straff wird und habe etwas zugegeben da ich vorher schon wusste, dass es keine wie es ja oben auch im Bericht geschrieben steht eine Übertragung des Tonsignals keine wahrnehmbare Verschlechterungen nach sich zieht. Liebe Hifi Freunde nun fragt mich jetzt nicht nach der Firma des Kabels denn, dann müsste ich Nachschauen !
Ich kann aber Verraten, dass es keine so ganz billige waren. Ich denke gerade so aus dem Stegreif diese sind in der Oberklasse einzugliedern und in Dormagen in der Nadel gekauft worden. Für die Dipole und hinteren Lautsprecher habe ich dann günstigere gekauft weil zum ersten längere Strecken zu überwinden waren und zum anderen weil wenn ich die Gleichen wie vorne gekauft hätte dies meinen finanziellen Rahmen gesprengt hätten. Ich wollte ja nicht, lol dass alles Explodiert. Ich habe aber darauf geachtet, dass ich den gleichen Querschnitt genommen habe. Ob das Ergebnis nun den Ansprüchen eines Musikers mit absoluten Gehör genügt, kann ich nicht beurteilen da auch ich bedingt durch Berufliche Tätigkeit, Discos, Straßenlärm u.v.m. ob überhaupt noch bis 20.000 Herz hörbar ist. Mmmm sehr wahrscheinlich nicht. Deshalb gebe ich mich nun damit zufrieden was ich noch Hören kann.
Hey Markus Hier. Meine Frage ist. Ich habe den verstärker von Sony F190, passen dort Bananen stäcker rein, das Kabel ist 2,5mm Gruß Markus W.
Hallo Markus,
was ich so an Bildern ergoogeln kann, da würde ich sagen ja, passen rein.
Vielleicht kann ich zum Thema Kabel als alter Ingenieur ein wenig unterstützen.
Also, habe mir mal gemerkt: Leitwert für Kupfer: 57 m/1qmm = 1 Ohm.
Wenn also eine Leitung 57 m lang ist und 1qmm Querschnitt hat, dann hat diese Leitung 1 Ohm Widerstand.
Lautsprecherkabel sind kürzer, aber immer 2x Leitung, (hin und zurück). Also: 15 m Kabel mit 2,5 qmm Querschnitt haben dann den Ohmschen Widerstand: 15 x 2 / 57 /2,5 = 0,21 Ohm. Bei 1 qmm wären es 0,52 Ohm.
Spätestens jetzt sollte klar sein, warum selbst bei einem 4 Ohm Impedanz Lautsprecher das Kabel keine Rolle spielt. Typische 4 Ohm Lautsprecher haben ca. 3 Ohm Ohmschen Widerstand, der Rest ist im Wesentlichen Induktivität. (3 Ohm + 2,6 Ohm Induktivität (wird eigentlich in Henry aus gedrückt, aber als Produkt mit der Kreisfrequenz sind es dann doch Ohm) sind besagte 4 Ohm Impedanz. Da hilft Pythagoras in der komplexen Zahlenebene.
Man hat dann in der Referenzfrequenz nicht mehr 4 Ohm, sondern 4,13 Ohm bei 2,5 qmm oder 4,37 Ohm bei 1 qmm. Nun macht ein Lautsprecher bei anderen als der Referenzfrequenz schon Impedanzluftsprünge, die die ganzen Nachkommerrechnerei absurd erscheinen lassen.
Wer den Unterschied vermeint zu hören, „ist selber schuld“.
Die übertragenen Frequenzen sind auch so niedrig (eben akustische und nicht elektromagnetische), dass man sich über Hohlleiterkabel auch keine Gedanken machen muß. Also nicht nach dem Motto „hohe Frequenzen wandern am wenigsten gehindert auf der Leitungsoberfläche“. Das hat mir doch tatsächlich mal ein „Fachverkäufer“ erzählt. Hab da nix gekauft.
Ist das nich der skinn effekt?
Ich weiss das bei sehr hohen Frequenzen die Elektronen auf Grund vom Skinneffekt auf der Drahtoberflächen gedrückt werden. Deswegen Gibt es ja den Hohlleiterdraht. bei Radaranlagen hab ich sie im Einsatz gesehen. Ich vermute mal, die Audiofrequenzen kann man da vernachlässigen.
Hab einfach 2,5mm² voll Kupfer gekauft 50m für 40€ auf amazon und sind super Kabel, brauch kein 500€ Kabel
Und die Länge is egal. Wirst nichmal einen zeitlichen Unterschied merken wenn du das Kabel einmal um ne Stadt legst sofern die Lautstärke ausgeglichen ist.
Hallo Bert,
ich habe neulich von einem Händler (YouTube) gehört das angeblich alle Lautsprecherkabel eine Laufrichtung haben sollen. Stimmt das?
Das irritiert mich ein wenig, da ja die Lautsprecher auch mit Wechselstrom über dieses Kabel vom Verstärker versorgt werden.
Hallo Holger,
das ist kompletter Bullshit, der leider immer wieder mal noch verbreitet wird, um das Thema zu mystifizieren.
Hallo, dann bin ich ja beruhigt das Kabellängen keinen hörbaren Unterschied machen.
Habe heute die Ultima 40 MK3 an meinen Denon Verstärker (altes Schätzchen) angeschlossen.
1x 2,40 Meter und 1x ca 3,00 Meter. 2,5 Quadrat.
Hatte schon gedacht hmm Mist ob das hörbar ist.
Nö 😊
Gruß Ben