StartEinrichtung4:3 – Aus einem kleinen Raum das Maximum rausgeholt
Wenn es einmal eng zugeht

4:3 – Aus einem kleinen Raum das Maximum rausgeholt

Auf engem Raum und unter nicht immer idealen Bedingungen ist mit dem „4:3“ ein Heimkino für 2 Personen entstanden, das den verfügbaren Platz optimal zu nutzen versteht. Unser Kunde Hans hat seinen Keller dafür komplett auf den Kopf gestellt und sich den Traum vom eigenen Heimkino komplett in Eigenleistung selbst erfüllt.

Blick auf die Leinwand des 4:3 mit Léon auf der Eingangstür
Fotos: Hans R.

Ein Wasserschaden hatte es Anfang 2021 notwendig gemacht, den Keller komplett zu renovieren. Das alte Heimkino, das sich dort seit 2007 befand, sollte ohnehin neu aufgesetzt werden. „Der alte Raum war von der Architektur her nicht ideal,“ erinnert sich Hans. Also war es für den Diplom-Ingenieur mit Schwerpunkt Fernsehtechnik an der Zeit zu handeln.

„Als ich aus beruflichen Gründen ein Seminar in Rundfunktechnik zum Thema Dolby besucht hatte, hat mich die Begeisterung der akustischen Möglichkeiten gepackt. Die Idee eines eigenen Heimkinos war damit geboren. Somit las ich viel über Technik und Aufbau, bis ich 2007 mit meinem Heimkino startete,“ berichtet Hans von seinem Start in das schönste Hobby der Welt.

Erste Zeichnung des Raums mit den äußerst ungeraden Raummaßen im Verhältnis 4:3
Auf die schiefe Bahn geraten: die Raummaße

Raummaße 4:3 (so ungefähr)

Als der Keller trockengelegt war, stand die Planung im alternativen Kellerraum an. Hier gibt es nur ein Fenster, im Gegensatz zu einer ganzen Fensterfront im alten Raum. Zudem ist der Raum rechteckig; der alte hatte eine ungünstige L-Form.

Wie sich herausstellte, war „rechteckig“ allerdings eine ziemlich optimistische Annahme. Die Raummaße hätten schiefer kaum sein können!

  • Breite: 298 cm auf der einen Seite, 310 cm auf der anderen
  • Länge: 390 cm auf der einen Seite, 393 cm auf der anderen
  • Höhe: 234 cm – immerhin diese durchgängig gleich

Also ungefähr 4×3 Meter. Auf diese Raummaße – nicht etwa auf das Leinwandformat – spielt nun der Name des Heimkinos an: das „4:3“.

Ein zur Hälfte in eine Raumecke eingelassener Abwasseranschluss komplettierte das räumliche Chaos und musste dringend versteckt werden.

Obwohl der Raum insgesamt schon relativ eng bemessen ist, war es Voraussetzung, noch diversen Stauraum zu ermöglichen. Immerhin handelt es sich um den Keller, wo man auch mal was lagern will.

Blick von vorne zur Rückseite des Raums
Enge Verhältnisse und die Notwendigkeit von Stauraum perfekt kombiniert

„Dieses Mal will ich von Anfang an alles richtig machen und die Problematik Akustik anpacken,“ erzählte mir Hans in unserem ersten Gespräch. Zu viel Teppich und dünne Absorber hatten den Klang im alten Heimkino dumpf und unangenehm gemacht. „Nebenbei brauchte ich einen Motivator, der mich nach vorne weiterbringt, um den Aufbau schließlich zu vollenden,“ erinnert er sich später.

❝ Um Frust zu vermeiden, weil man keine Antwort auf bestimmte Fragen wie Akustik hat, war mir ein Berater wichtig, der mir sagt, was zu tun wäre, wenn ich bestimmte Vorstellungen zu Gestaltung und Aufbau hätte.❞

„Meine alten Fehler wollte ich beim Aufbau eines neuen, zweiten Heimkinos nicht nochmal machen.“ Mit diesen Vorgaben stiegen wir in die Planung des „4:3“ ein. Schließlich waren die Entzugserscheinungen eines Filmabends für Hans unerträglich geworden…

Blick vom Eingang ins Heimkino "4:3"
Panorama-Blick ins Kino

Planung des „4:3“ Heimkinos

Blick ins Kino von vorne links nach hinten rechts
Bequemer 2-Sitzer für maximalen Komfort

Zwei Sitzplätze für Hans und seine Frau standen von vorneherein fest. Mehr würde er nicht brauchen – und so ließ sich trotz der begrenzten Raummaße ein komfortabler Zweisitzer der Marke Leadcom Seating finden.

Um genügend Stauraum zu schaffen, aber gleichzeitig die Akustik nicht zu vernachlässigen, kombinierten wir hochwirksame Bassfallen an den wichtigsten Stellen mit IKEA-Besta-Schränken an den sekundären Positionen.

Eine kleine Herausforderung war der Heizkörper an der Fensterwand. Einerseits sollte dieser effizient arbeiten (also nicht hinter einem Vorhang oder dergleichen verschwinden), andererseits aber am liebsten komplett verschwinden oder zumindest unauffällig werden. Deshalb fiel die Entscheidung hier auf einen längeren, schwarzen Heizkörper in Bodennähe (wie man sie häufig in Schulen und anderen öffentlichen Gebäuden findet).

❝ Im Heimkino Workshop konnte ich gezielt eine Trennlinie zwischen ‚Foren-Blabla‘ und echter Theorie ziehen.❞

Gleichzeitig sollte das Fenster weiterhin nutzbar bleiben, aber auch aus dem Sichtfeld verschwinden. Die schwarzen Vorhänge (unter Berücksichtigung der akustischen Auswirkungen) schienen hierfür die beste Lösung zu sein.

Eingangstür des 4:3 mit großem Plakat von Léon beklebt
Eingangstür mit Léon …
Eingangstür des 4:3 mit Vorhang verhängt
… und für den Filmbetrieb mit Vorhang

So auch für die schallgedämmte Eingangstür, die als echter Hingucker mit der bekannte Visage von Léon beklebt wurde, der so immer seinen prüfenden Blick auf die Leinwand werfen kann. Im Filmbetrieb verschwinden unerwünschte Lichtreflexionen durch den Vorhang komplett.

Sound und Projektion

Wie bei jedem Heimkino spielte die Technik eine zentrale Rolle. Solide und hochwertig sollte es sein, aber kein High-End zu Mondpreisen.

Die Recherche im Internet hatte Hans bis dahin nicht weitergebracht: „Irgendwann merkt man, dass auf eine Frage immer zehn unterschiedliche Antworten kommen, zum Teil auch nicht nachvollziehbar oder selbst nur zusammengeklaubt. Hier stieß ich an die Grenzen und jede weitere Filtration verschiedener Antworten waren mir einfach zu mühselig.“

Als Lautsprecher waren gesetzt die Dali Oberon 3 als Front sowie der Oberon Vokal als Center. Als Surround kommen die Oberon On-Wall zum Einsatz und und werden durch die Focal Dome Flax zu einem 7.1.2-System komplettiert. Für den nötigen Dampf im Tiefbass sorgt ein Sunfire SDS 8.

Angetrieben wird das System vom Yamaha RX-A2080 AV-Receiver. Die Filmzuspielung übernimmt der Panasonic DP-UB824.

Blick auf die Technik an der Rückwand und 1D-Diffusoren als Verkleidung der Schranktüren
Schranktüren mit 1D-Diffusoren behandelt, um harte Reflexionen zu reduzieren

Als Projektor wirft der JVC DLA-N5 sein großartiges Bild aus der Rückwand heraus, die im mittleren Teil als Technik-Rack für alle Komponenten dient.

Das eigentliche Herzstück könnte man hier aber die Leinwand nennen: Eine WS GR MultiFormatFrame V mit 221 cm Breite ermöglicht die manuelle Maskierung von 16:9 auf 21:9 ab Werk. So wird immer der perfekte Kontrast und eine optimale Bildabgrenzung sichergestellt. Der komplett dunkel gestaltete Raum erledigt den Rest.

Das für Hans persönlich unverzichtbare Highlight sind jedoch die 4 Reckhorn BS-200i Basshaker, die den Zweisitzer ordentlich durchrütteln. Angetrieben werden sie vom Reckhorn A-803i Verstärker.


Im Nachhinein resümiert Hans über die Beratung im Heimkino Workshop: „Natürlich waren die Videotermine sehr hilfreich, und zum ‚Nachlesen‘ die Videos im Mitgliederbereich. Beeindruckend war auch die Schnelligkeit deiner Antworten per E-Mail. Alle meine Fragen wurden besprochen.“

So ist innerhalb weniger Monate ein gemütliches Heimkino entstanden, das sich vor größeren Kalibern nicht verstecken muss. Jetzt kann Hans endlich wieder entspannte Filmabende mit seiner Frau genießen.

Wenn auch du ein großes Heimkino-Projekt anstehen hast, kontaktiere uns gerne, um das volle Potenzial deines Raums auszuschöpfen und Fehler von Anfang an zu vermeiden.

7 Kommentare zu „4:3 – Aus einem kleinen Raum das Maximum rausgeholt“

    1. Hi Oliver,

      sowas muss man sich passend drucken lassen. Du brauchst eine hochauflösende Vorlage (findet man im Internet, Google Bildersuche mit Einschränkung auf hohe Auflösungen) und lässt das dann zum Beispiel bei Flyeralarm oder einer anderen Online-Druckerei fertigen.

  1. Hallo,

    tolle Umsetzung, da wurde ja wirklich das Maximum aus der Raumgröße rausgeholt. Mich würde im Hinblick auf die Leinwandgröße der Sitzabstand brennend interessieren, würdet Ihr den netterweise teilen? 🙂 Mein Raum hat eine ähnliche Größe und nach dem ganzen Forengestöber bin ich nun doch beim Thema Leinwandgröße vs. „idealer“ Sitzabstand verunsichert…und eine echte Erfahrung aus dem Betrieb heraus wäre natürlich viel mehr Wert als all die graue Theorie. Denn 221 cm Breite klingt absolut erstrebenswert in puncto Kinofeeling.

    Viele Grüße und danke für das Teilen des tollen Projekts!

    1. Hallo Sebastian,

      ich hab den exakten Abstand gerade nicht parat, dürfte aber so ungefähr bei 2,60 m liegen.

      Das hat aber null Aussagekraft, denn jeder hat ein anderes Empfinden und einen anderen Raum. Das müsste man bei dir ganz individuell betrachten. Dabei würde wahrscheinlich etwas völlig anderes herauskommen.

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