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Erstreflexionen an einer Tür dämpfen

Die erste Reflexion des Schalls, der von einem Lautsprecher ausgeht, gehört zu den kritischsten in jedem Raum. Während am Boden nur ein Teppich Abhilfe schaffen kann, lassen sich Erstreflexionen an Wänden und Decke mit Hilfe von porösen Absorbern effizient eindämmen. Dazu platziert man eine Platte absorbierenden Materials genau am Spiegelpunkt. Was aber ist, wenn sich genau an diesem Punkt eine Tür befindet?

Schaumstoffecken an einer Tür dienen als Absorber gegen Erstreflexionen

Erstreflexionen zu bekämpfen ist eine sehr effiziente Maßnahme, weil der Schall an diesen Punkten noch relativ stark gebündelt eintrifft. So kann viel Schall auf engem Raum beseitigt werden. Zudem gehören frühe Reflexionen mit zu den störendsten Effekten, die sich auf das Klangerlebnis auswirken. Sie zu verhindern oder zumindest abzuschwächen gehört zu den ersten und wichtigsten akustischen Maßnahmen in einem Heimkino. Wenn da nur nicht diese Tür wäre …

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Bis ich endlich eine gute Lösung dafür gefunden hatte, bemerkte ich in meinem Heimkino häufig einen Effekt, dessen Ursache ich mir bis dahin nicht erklären konnte. Bei manchen Filmen nahm ich stellenweise ein störendes „Flattern“ im linken Ohr wahr. Das trat meistens bei Frauenstimmen oder bei besonders schrillen Tönen auf (woraus man jetzt natürlich Schlüsse ziehen könnte). Ich musste dann immer etwas leiser machen, damit das nicht auf die Nerven ging.

Ursache war der verzögerte Schall durch die Erstreflexion an der Tür, die sich vom Hörplatz aus links befindet. Ein Teil des Schalls nahm mit einem Umweg über die Tür einen längeren Weg und traf zeitversetzt erneut bei mir ein. Dadurch ergab sich eine Art Echo. Der linke Lautsprecher war so immer etwas vordergründiger zu hören als der rechte, wo die Erstreflexion behandelt wurde.

Seit ich die Erstreflexionen an der Tür ebenfalls behandelt habe, ist das Problem so gut wie weg. Es ist so viel besser als vorher, dass ich mich jetzt fast schon ärgere, es nicht schon viel früher gelöst zu haben. Meine Ausrede war immer, dass mir das Aussehen meines Heimkinos mindestens so wichtig ist, wie die Akustik.

Das Problem mit Erstreflexionen an einer Tür

Eine Tür ist für den Hochton und oberen Mittelton eine sehr schallharte Oberfläche. Noch besser reflektieren würde wohl nur eine Fensterscheibe. Nun wäre es ja ein Leichtes gewesen, einfach eine Basotect-Platte an die Tür zu kleben. Das hätte mit Sicherheit geholfen — aber wie sieht das denn bitteschön aus?

Wenn man eine Weile darüber nachdenkt, merkt man schnell, dass es gar nicht so leicht ist, einen optisch ansprechenden Absorber für eine Tür zu finden. Basotect-Platten sind üblicherweise 50×100 cm groß, meine Tür ist 70 cm breit. Damit das nach was aussieht, müsste die Platte in der Mitte hängen — bleiben 10 cm auf jeder Seite. Um die Türklinke herum müssen mindestens 20 cm ausgespart werden, damit man sie noch gut drücken kann. Man müsste also einen 10 cm breiten und 20 cm hohen Ausschnitt aus dem Absorber heraus schneiden.

Das geht zwar mit Basotect und anderen Materialien alles, aber wo schon die industriell geschnittene Oberfläche nicht ganz perfekt ist, sieht ein manueller Schnitt garantiert nicht besser aus. Zudem ist Basotect hellgrau, was Lichtreflexionen von der Leinwand zur Folge hätte.

Was also tun? Die Platte in schwarzen Stoff einpacken? Kann man machen, der wellt sich aber früher oder später. Zudem wird das schwierig um den Ausschnitt um die Türklinke herum. Mehrere kleinere Platten verwenden, um das Problem mit der Türklinke eleganter zu lösen? Auch keine gute Idee, da der kritische Punkt der Erstreflexion fast genau auf Höhe der Türklinke ist.

Ganz nebenbei wäre es noch schön, wenn es eine Lösung gäbe, die die Oberfläche der Tür nicht dauerhaft versaut. Vielleicht will man sich ja irgendwann doch anders entscheiden.

Der schmale Grat zwischen Aussehen und Wirksamkeit

Erschwerend kommt hinzu, dass ein 5 cm starker poröser Absorber keine so große Wirkung erzielt, wie gewünscht. Man müsste ihn eigentlich mit ca. 2,5 cm Abstand zur Tür aufhängen. Alternativ könnte man auch gleich eine 10 cm starke Platte direkt an die Tür kleben. Das wäre vom Ergebnis her zwar deutlich besser, würde aber noch bescheidener Aussehen.

Schaumstoffecken an der Tür aus der Nähe

Als Alternative kamen mir die Absorber von aixFOAM in den Sinn, die mit Pyramiden-Muster oder einem anderen dreidimensionalen Raster optisch deutlich mehr hermachen. Hier gibt es sogar passende Absorber-Sets, die extra für Türen gemacht sind (Tür-Dämm-Set innen und außen). Allerdings ist die Materialstärke hier auch ziemlich dünn. Es muss eine Lösung geben, die mit größerer Wirkung punkten kann.

Welche Alternativen haben wir noch? Eine Basotect-Platte frei vor der Tür aufhängen, so dass man sie an einer Vorhangschiene leicht zur Seite schieben kann! Ähm… nein, das vergessen wir lieber schnell wieder.

Apropos Vorhangschiene: Wäre ein Vorhang eine Lösung, den man vor der Tür zuziehen kann? Naja, bringen würde das definitiv etwas. Allerdings bringen Vorhänge im Heimkino auch immer gewisse Nachteile mit:

  • Selbst dicke Vorhänge aus Molton dämpfen nur im Hochtonbereich, es besteht die Gefahr, dass der Raum dumpf klingt. Der gewünschte Effekt würde sich nur teilweise einstellen.
  • Ich habe bereits an der Front und hinten einen Vorhang — das sorgt für schöne Kino-Atmosphäre, aber erfahrungsgemäß kann man es damit auch schnell übertreiben und das Kino wirkt plötzlich billig.
  • Will ich das Kino wirklich immer durch einen Vorhang betreten oder diesen beiseite ziehen? Ich weiß nicht so recht …

Das alles war mir die Sache irgendwie nicht wert, und so nahm ich keine Lösung lieber in Kauf, als irgend eine halbgare Lösung zu haben.

Pyramiden-Schaumstoff mal anders

Fassen wir mal kurz zusammen, welche Eigenschaften ein Absorber erfüllen muss, um an einer Tür platziert zu werden:

  • Da er ohne Abstand direkt auf die Tür geklebt wird, ist eine durchschnittliche Materialstärke von 5 cm eigentlich Pflicht, sonst bringt das nicht viel.
  • Das Material muss in seiner rohen Form ansehnlich sein. Eine Kaschierung, gleich welcher Art, darf es nicht benötigen.
  • Das Material muss sehr dunkel sein, um keine Reflexionen vom Bild zu verursachen.
  • Ebenso muss das Material gut zu verarbeiten sein, saubere Schnittkanten ermöglichen oder in so kleinen Stücken erhältlich sein, dass schneiden überflüssig wird.
  • Wenn es dann noch eine interessante Struktur aufweist, gibt das einen Bonuspunkt.

Fündig geworden bin ich erst, als mir das Skyline Four mit der in meinen Augen perfekten Lösung über den Weg lief.

Thomann t.akustik nook set 144

Das t.akustik nook set 144, das es bei Thomann zu kaufen gibt, erfüllt diese Anforderungen voll und ganz. Geliefert (und zwar sehr schnell) werden hier 144 einzelne Schaumstoffecken, die die Grundform eines dreiseitigen Prismas haben.

Die Grundfläche, die man normalerweise auf eine Oberfläche klebt, ist mit kleinen Abweichungen 10×10 cm groß. Das Dreieck hat dann eine Höhe von 15 cm. Die langen Kanten haben demnach eine Länge von ca. 15,8 cm. Bringt man die Absorber wie vorgesehen „stehend“ an, ergibt sich eine durchschnittliche Materialstärke von 7,5 cm. Klebt man sie „liegend“ auf eine der großen Flächen, wodurch die Ecken weniger in den Raum hinein ragen, beträgt die mittlere Materialstärke immer noch rund 5,6 cm.

Als Material gibt Thomann Polyester-Akustikschaumstoff an, was soweit plausibel klingt. Die genauen Absorptionswerte sind aber selbst dem Hersteller nicht bekannt. Die Farbe Anthrazit ist ausreichend dunkel. Das Material lässt sich wie gewöhnlicher Schaumstoff eindrücken und geht dann in seine alte Form zurück, ohne einzureißen oder andere Schäden davon zu tragen.

Ein Muster finden

Das schöne an den kleinen Schaumstoff-Dreiecken ist ja, dass man sie auf vielfältige Weise anordnen kann. Die abwechselnd gedrehte Anordnung auf der kleinsten Grundfläche, wie im Skyline Four zu sehen, ist dabei die effizienteste Form.

Abwechselnd angeordnetes Muster aus schallabsorbierenden Schaumstoffecken

Genau genommen ginge es noch besser, wenn man sie alle auf die dreieckigen Seiten kleben würde, denn dann wäre das Material durchgehend 10 cm stark. Aber das würde das optische Ziel wohl stark verfehlen.

Ich habe zunächst etwas Zeit investiert, mit verschiedenen Mustern zu experimentieren. Die schrägen Flächen mit einzubeziehen, war dabei schon deutlich anspruchsvoller. Schließlich musste das am Rand ja alles wieder aufgehen. Ich kann hier nur empfehlen, mit reichlich Experimentierfreude an die Sache ran zu gehen. So bekommt Ihr auch gleich ein Gefühl für die kleinen Abweichungen in den Maßen, die Euch sonst später das Aufkleben erschweren.

Letztendlich habe ich mich für ein abwechselndes Muster aus stehender und liegender Anordnung entschieden, weil das keine mathematischen Schwierigkeiten aufwarf und abwechslungsreich aber geordnet zugleich wirkt. Das geht ein wenig auf Kosten der akustischen Wirksamkeit, ist aber aus optischen Gesichtspunkten ein großer Gewinn. Die Tür sieht jetzt aus, wie ein Stück aus dem Batmobil.

Montage: kleben, kleben oder kleben?

Um die Schaumstoffecken wo auch immer anzubringen, empfiehlt Thomann einen „Akustik-Kleber“, der aber am Ende auch nichts anderes ist, als das Zeug, was man in jedem Baumarkt in Kartuschen bekommt. Insgesamt war mir das aber etwas zu dick, zu schwer zu verarbeiten und erscheint mir für glatte Oberflächen weniger geeignet.

Eine bessere Alternative für eine Tür ist Sprühkleber. Abgesehen davon, dass der an meiner Tür aber irgendwie nicht halten wollte, hatte ich dann auch bedenken, dass der Kleber zu sehr in den Schaumstoff eindringt und die Poren verstopft. Ob man das hört ist fraglich, aber theoretisch macht es einen Unterschied aus.

Klebeband an der Rückseite einer Schaumstoffecke

Weiterhin war es mir wichtig, die Tür nicht zu versauen. Ich wollte mir die Möglichkeit offen halten, alles wieder herunter zu reißen und die Tür in ihren ursprünglichen Zustand zurück zu versetzen. Rückstände vom Kleber wären also weniger wünschenswert.

Daher habe ich mich letztendlich wieder für meine Allzweckwaffe entschieden: Tesa Teppichverlegeband. Ein ca. 7 cm langes Stück für jede Schaumstoffecke genügt in den meisten Fällen, um sicheren Halt zu geben. An den Rändern haben sich einige Teile wieder gelöst, die haben dann eben nochmal eine Extraportion Klebeband bekommen. Das Klebeband hält an der Tür besser als am Schaumstoff, weshalb auch Korrekturen möglich sind. Mit etwas Fummelei bekommt man es von der Tür ohne Rückstände ab.

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Mit geringem Arbeitsaufwand und einem akzeptablen Geldbetrag habe ich so nun endlich einen optisch ansprechenden und akustisch ausreichend wirksamen Absorber für die Tür gefunden. Die Erstreflexionen von der Tür sind damit so gut wie möglich behandelt.

Von den 144 gelieferten Schaumstoffecken habe ich 80 verbraucht und kann mir jetzt überlegen, was ich mit den übrigen 64 anstelle. Die könnte ich zum Beispiel auf eine Platte kleben und sie damit an die Decke schrauben. Denkbar wären auch kleinere Quadrate für die Wände — die Wirkung wäre zwar minimal, als Hingucker reicht das aber allemal.

15 Kommentare zu „Erstreflexionen an einer Tür dämpfen“

  1. Ja die Tür, die liegt bei mir auch recht ungünstig. Ich habe mir mit Akustikschaumstoff beholfen. Der ist nicht so dick wie der, den Du benutzt hast, war aber „in einem Stück“. Hat die Breite komplett ausgefüllt, nur in der Länge musste ich eingreifen. Doppelseitiges Klebeband hat bei mir allerdings gar nicht gehalten, das dürfte aber am Gesamtgewicht liegen nehme ich an. Hängt momentan noch an Haken, weil ich mir ebenfalls noch nicht vorstellen kann, das mit Sprühkleber für immer an die Tür zu kleistern. Der Effekt ist für den Moment aber auf jeden Fall zufriedenstellend.

    Das gleiche Problem hatte ich an der Rückwand mit dem Echo. Auch hier hilft Schaumstoff, das „Flattern“ zur verhindern.

  2. Hi Bert,

    vielleicht eine etwas ungewöhnliche Idee… aber wenn die Tür nicht dem Schallschutz während des Betriebs der Anlage dient und nach außen auf geht, würde das Problem nicht dadurch gelöst, dass man sie einfach öffnet, um die Reflexion erst garnicht entstehen zu lassen?

    1. Hi Michael,

      eine gute Idee, die vor allem für größere Wohnzimmer und L-förmige Räume interessant ist. Dort gibt es auch auf einer Seite eine reflektierende Wand und auf der anderen Seite nichts (auch „riesige offene Tür“ genannt ;-)). Die offene Seite bringt einen sehr diffusen Nachhall ins Spiel. Das Gehirn nimmt wahr, dass der Raum größer ist. Das ist auch ein Grund dafür, dass einseitig offene Räume nicht unbedingt ein großes Problem sein müssen.

      Jetzt kommt das Aber: Wenn Schall durch die offene Tür nach außen dringt, kommt auch wieder welcher rein. Und das, nachdem er vielleicht nicht nur einmal reflektiert wurde, sondern viele Male, bis er es endlich wieder zur Tür herein schafft. Das klingt entweder komisch oder du nimmst es gar nicht wahr. In der Praxis ist das auch nicht so drastisch wie es sich jetzt anhört – der zurückkehrende Schall wäre in jedem Fall sehr diffus und stark abgeschwächt. In jedem Fall ist es aber etwas völlig anderes als eine reflektierende Tür. Zugunsten der akustischen Symmetrie würde ich die geschlossene Tür vorziehen.

      Ein anderes Problem bekommst du vielleicht mit dem Bass – abhängig von deinem Raum und den verwendeten Subwoofer(n). Wenn der Raum offen ist, kann sich kein Druckkammereffekt aufbauen.

  3. Hi, habs auch so gelöst nach deiner Anleitung sieht ganz gut aus. Nach der Zeit fallen aber alle mit dem Doppelseitigenklebeband wieder runter, daher habe ich auf das Klebeband, das an der Türe hält, einen Allzweckkleber per Katusche aufgetragen, nun hälts.

  4. Hallo Bert,

    vorweg Lob: Ich lese schon eine ganze Weile mit und freue mich jedes Mal auf einen neuen Beitrag. Deine Art die komplexen Heimkinothemen einfach und verständlich zu erläutern finde ich großartig. Nun zu meinem Anliegen: Nach einem Hauskauf habe ich jetzt endlich die Gelegenheit ein dauerhaftes Kinozimmer im Keller einzurichten. Mein Raum ist vom Aufbau ähnlich zu Deinem. Auch beim mir liegt die Tür vom Betrachterplatz aus links vorne. Die Tür öffnet allerdings zur anderen Seite nach außen. Da es ein älteres Haus ist, ist die Wand recht massiv und ich habe eine Zargen-/Nischentiefe von ca. 25 cm. Eine Holzzarge gibt es nicht, das ist alles verputzt. Außen ist eine schmale Metallzarge angebracht mit einer Feuerschutztür.
    Mittig in der Tür liegt nun genau der Erstreflexionspunkt des linken Frontlautsprechers. Ich möchte gerne etwas dagegen tun und tendiere dazu es so ähnlich wie Du zu lösen. Allerdings ist mir gestern beim Grübeln eine andere Idee gekommen. Wie wäre es wenn ich einen Innenrahmen für die Tür baue und diesen bündig mit der Innenwand abschließen lasse. In den Rahmen könnte ich Basotect oder ähnliches integrieren und mit Stoff verkleiden. Der Rahmen würde sich dann nach innen, Richtung Leinwand, öffnen lassen. Quasi eine Art Fliegenschutztür aber mit Absorptionsmaterial gefüllt. Die Wände sind schwarz und ich würde schwarzen Stoff für die Rahmentür nutzen. Von innen würde die Wandfläche dadurch nahezu geschlossen wirken. Optisch wäre das sicherlich sehr interessant.
    Ich hoffe, ich habe das einigermaßen verständlich rüber bringen können. Ich freue mich über Dein Feedback.

    1. Hallo Eckart,

      vielen Dank für das Lob! Wenn ich dich richtig verstehe, soll das eine Art Doppeltür werden, wobei die Innentür nach innen aufgeht und der Absorber daran so befestigt ist, dass er in der Türöffnung versenkt wird. Die Idee ist toll! Vorausgesetzt, es stört dich nicht, dann immer zwei Türen öffnen zu müssen. Eventuelle Nachteile durch den Platzbedarf der Innentür wären auch abzuwägen.

      Wäre es eventuell denkbar, die Innentür durch eine Mechanik zu ersetzen, wie sie an Auto-Schiebetüren verwendet wird? Also im Grunde eine Schiebetür, die wesentlich weniger Platz braucht, aber im geschlossenen Zustand trotzdem dicht anliegt bzw. in der Öffnung versenkt wird. Dann wäre die Tür nicht im Weg, so lange sie geöffnet ist.

  5. Hallo Bert,

    korrekt, es wäre dann quasi eine Doppeltür. Die Idee mit der Schiebetür finde ich prima, lässt sich aber nicht ohne weiteres umsetzen. Direkt links neben der Tür befindet sich der Heizkörper. Das Zimmer ist nahezu fertig und gröbere Arbeiten möchte ich erst mal nicht mehr vornehmen. Die angedachte „Absorbertür „ würde sich mit relativ geringem Aufwand realisieren lassen. Ob es mich stört zwei Türen zu öffnen, weiß ich noch nicht genau. Im klassischen Sinne bin ich erst hinterher schlauer… Prinzipiell laufe ich ja nicht so oft hin- und her. Rein ins Zimmer und Film an, danach wieder raus. Hier überwiegt glaube ich der Nutzen. Wie bei der Fliegenschutztür der Terrasse.
    Ich habe erst noch ein paar andere Aufgaben vor mir und werde auf der Idee mal weiter rumdenken. Vielen Dank schon einmal für das Feedback. Und bitte so weiter machen mit Deiner Seite!

  6. Hallo Bert,

    erstmal ein großes Lob an dich für deine kompakten und verständlichen Artikel. Sowas hätte ich vor 10 Jahren gebraucht, als ich mein Kino baute.

    Zur Türe wollte ich noch etwas schreiben und vielleicht für den ein oder anderen eine Idee liefern. Ich habe auf die Kellertüre aus dünnem Stahlblech nach Lackierung eine doppelseitig klebende Bitumenmatte geklebt, damit resoniert die innere Türseite anders als die äußere und die Schalldämmwirkung ist höher. Auf die flächig klebende Oberseite habe ich Noppenschaumstoff gegen die Schall- und Lichtreflektionen geklebt. Ich hätte nicht gedacht, dass das so gut hält, aber seit 10 Jahren klebt das astrein.

    Rundherum einen 5x5cm gespachtelten und lackierten Holzrahmen um die Türe. Dieser verdeckt die Tackerklammern des Dekomoltons, der Dekomolton verdeckt wiederum die 5cm Steinwolle, welche mit Tapetenkleister an die Wand geklebt wurde. Gute Optik und Akustik in einem.

  7. Hallo Bert,

    inzwischen gibt es von der Firma aixfoam ein sogenanntes „Tür-Dämmset“ passend für gängige Türmaße. Zur Verfügung stehen hier Dicken von 3cm und 5cm. Jetzt stellt sich für mich dir Frage, ob die tiefen bzw. mittleren Töne sowieso durch das Türblatt durchgehen und es deshalb ausreichend wäre mit 5cm zu arbeiten? Da ich auf der gegenüberliegenden Seite (Betonwand) einen Absorber (Isofer, 10cm, 3cm Wandabstand) anbringen möchte, ohne mir aber eine ungleichmäßige Absorbtion einzuhandeln (hört man das überhaupt?).
    Ich hoffe mein Geschreibe ist nachvollziehbar, in diesem Bezug ist deine Seite nämlich sehr vorbildlich.

    MFG Oliver

    1. Hallo Oliver,

      vielen Dank für den Hinweis auf dieses praktische Produkt. Könnte für viele eine gute Lösung sein! Die Absorbtionswerte sind zwar leider nicht so der Knaller und preislich liegt es dafür dann auch deutlich höher, aber wenn man die oben vorgestellten Formen nicht mag, ist das dennoch eine gute Alternative. Allemal besser als nichts!

      Tiefton geht sowieso immer durch, das steht außer Frage. Aber du darfst hier nicht Schallisolierung mit Raumakustik verwechseln. In beiden Fällen sind 5 cm besser als 3 cm. Generell sind 3 cm Starke Absorber ein Witz – kann man sich sparen.

      Die Ungleichheit zur gegenüberliegenden Seite ist natürlich vorhanden, geht ja aber kaum anders bei einer Tür. Der Unterschied ist sicher messbar, vielleicht auch hörbar. Aber es fällt auf jeden Fall geringer aus als bei einer nackten Tür.

      1. Ja, Schallisolierung mit Raumakustik verwechseln kommt mir nicht in den Sinn, ich habe doch aufmerksam deine Berichte gelesen 😉
        Mir geht es hierbei um die Behandlung von frühen Refexionen an der Tür. Und wenn der Tíef- / Mittelton durch geht (also aus dem Hörraum raus), dann muss mich dieser, aus raumakustischer Sicht, doch nicht mehr kümmern. Somit reicht doch eine Absorbtion der Mittel- / Hochtöne, oder denke ich hier falsch?

        1. Möglicherweise ein bisschen falsch. 😉 Das ist immer so eine Sache, wie man sich Schall vorstellt.

          Hinter dem Absorber kommt die Tür. Türen sind üblicherweise aus Holz, nicht die massivste Sorte, aber zumindest hart genug, um Schall größtenteils zu reflektieren. Man kann annehmen, dass die Tür hart und schwer genug ist, um Frequenzen zu reflektieren, die so tief sind, dass sie schon nicht mehr vom Absorber ausreichend behandelt werden. Genau kann ich es dir nicht sagen, da musst du nen Akustiker fragen. Erübrigt sich aber eigentlich – der Absorber an der Tür kann nicht dick genug sein. Wenn er dünner ist als der gegenüber, kommt es zwangsläufig zu Unterschieden.

          Wichtig ist hier im Zusammenhang mit dem genannten Produkt, dass der Absorptionskoeffizient bestenfalls bei 0.7 liegt, eher deutlich darunter (Tabelle in der Beschreibung). Das heißt, er absorbiert innerhalb seines wirksamen Frequenzbereichs nicht vollständig, sondern nur so zu 70% oder weniger. Und das ist der eigentliche Mist daran, zumal es ja Material gibt, das über weite Frequenzbereiche einen Absorptionskoeffizienten von nahezu 1.0 hat. Die Ursache ist möglicherweise der farbige Filz an der Oberfläche, der zu dicht ist und deshalb viele Frequenzen nur zum Teil absorbieren oder zum eigentlichen Absorber durchlassen wird. Letzteres ist aber nur eine Vermutung. Merke: Wenn ein Absorber irgendwie schöner gemacht wird, dann verschlechtert sich dabei in den meisten Fällen auch irgendwie seine Wirkung. Schön, wirksam, billig – du kannst immer nur zwei davon haben (bei Fertigprodukten).

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